Full text: Stromgebiete und Gewässer (Band 1)

2 
5 
die Flächengrößen der Hauptabschnitte im Maßstabe von ungefähr mm— 400 qkm 
aufgetragen, nach der Breite die Verhältnißzahlen der Benutzungsarten im Maß— 
stabe von ungefähr Imm 10)/0. 
Als Grundlage für die Vertheilung der Benutzungsarten auf die einzelnen 
Flußgebiete hat für Preußen besonders das Gemeindelexikon vom Jahre 1885 
gedient, welches die Vertheilung auf die einzelnen Feldmarken enthält. Für das 
oldenburgische Gebiet stand die statistische Beschreibung der Gemeinden des 
Herzogthums Oldenburg von Kollmann aus dem Jahre 1897 zur Verfügung 
und für die Antheile der anderen Bundesstaaten waren entsprechende Angaben 
bvon den einzelnen Regierungen mit dankenswerther Bereitwilligkeit unmittelbar 
gemacht worden. Von den sonst benutzten Quellen ist zu nennen: „Meitzen, 
Der Boden und die landwirthschaftlichen Verhältnisse des preußischen Staates 
1868,/71“ und die dazu erschienenen Nachträge von 1894 und 1901, ferner die 
preußische Erntestatistik von 1893, endlich sür die Waldstatistik außer den amt— 
lichen Mittheilungen der Königlichen Regierungen das Werk „Die forstlichen 
Verhältnisse Preußens“ von O. von Hagen, neu bearbeitet von K. Donner 
Berlin 1894). 
II. Anbauverhältnisse.“ 
1. Das Ackerland. 
Die durch Klima und Bodenbeschaffenheit am meisten begünstigten Thal— 
höden der Quellflüsse der Weser zeigen im Anbaue von Kulturpflanzen schon einige 
Aehnlichkeit mit der süddeutschen Landschaft. Dagegen ist der größte Theil des 
Weserquellgebiets wegen seiner hohen Lage für die Zucht der anspruchsvolleren 
Kulturpflanzen wenig geeignet. Während lohnende Obstzucht und Weinbau sich 
in reichlicher Fülle an dem Südhange des Schlüchterner Landrückens vorfindet, 
der Weser- und Maingebiet scheidet und zugleich die Grenzmarke zwischen Nord— 
und Süddeutschland bildet, überschreitet der für Süddeutschland charakteristische 
Rebstock die Grenze nicht, ohne erhebliche Einbuße an Rasse und Ertragfähigkeit 
erlitten zu haben. 
Im Gebiete der Weserquellflüsse findet sich der landwirthschaftliche 
Kulturboden vorwiegend in den meist engen Thälern. Die Wiesen liegen im 
Grunde und die Aecker an den Abhängen, obschon der schroffe Abfall die Be— 
wirthschaftung oft in hohem Maße erschwert und die Abschwemmung der Acker— 
krume begünstigt. Die Hochebenen, besonders auf der Rhön, bei Winterfeld und 
auch im Rotenburger Kreise besitzen einen kalten und flachgründigen Boden und 
sind mehr für Wald und Weide geeignet. Nur an einzelnen Stellen erweitern 
sich die Thäler zu Ebenen und Mulden von breiterer Fläche. Die Keupermulden 
des nördlichen Vorlandes des Thüringerwaldes haben reichlichen Ackerboden; 
auch das Werrathal bei Hildburghausen und Meiningen ist in dieser Hinsicht 
begünstigt. Ferner ist zu nennen der Thalkessel bei Kassel, das Schwalm- und 
Fderthal nahe ihrer Vereiniaung und der Aueboden an der Werra vom Heldra—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.