Full text: Stromgebiete und Gewässer (Band 1)

263 
aus schlägt der Wasserlauf zunächst nordwestliche Richtung ein, wendet sich dann 
aber nach Norden bis in die Gegend von Gesmold, wo eine Bifurkation ein— 
tritt, indem etwan'/s des Hasewassers nach der Else abgegeben wird, die zur 
Werre entwässert, also zum Wesergebiete gehört. Nach dieser Bifurkation biegt 
die Hase in flachem Bogen nach Nordwesten um und verfolgt das große Längs— 
thal zwischen dem Teutoburgerwalde und dem Wiehengebirge. In dem weiten 
Bogen, den der Wasserlauf bei dem Austritt aus dem Thale um die Ausläufer 
des Wiehengebirges beschreibt, mündet der größte Nebenfluß der Hase, die 
Düte, ein. Gleich darauf wendet sich jene nach Norden und fließt bis in die 
Gegend von Quakenbrück in dieser Richtung fort; dann biegt sie ziemlich recht— 
winklig um und nimmt ihren Weg westlich zur Ems, die sie bei Meppen er— 
reicht. Die Entwicklung ihres Laufes auf diesem Wege ist nicht unbedeutend, da 
dieser mehrmals seine Hauptrichtung ändert; sie erreicht für den ganzen 193,0 kim 
langen Lauf der Hase den Werth von 107,5 /o. Aber auch im Einzelnen haben die 
unteren Strecken, die erhebliche Schleifenbildungen aufweisen, eine nicht unbeträcht— 
liche Entwicklung; von der preußischen Landesgrenze bis Hudenerfähr beträgt sie bei— 
spielsweise 99,40,0 und von Hudenerfähr bis zur Mündung 168,8/0. Neben 
den großen Krümmungen zeigt die Hase noch eine andere Unregelmäßig— 
keit, nämlich eine vielfache Zersplitterung ihres Laufes in einzelne Arme. Bei 
Sögeln, unterhalb Bramsche, beginnt die erste Stromspaltung, indem sich hier 
nach links die Sögelner Hase vom Hauptarme, der hier Hohe Hase genannt 
wird, abzweigt. Von der ersteren spaltet sich dann wiederum die Tiefe Hase 
ab, in die sie ihrerseits wiederum einmündet. Durch die Vereinigung der 
Hohen mit der Tiefen Hase entsteht alsdann wieder ein einheitlicher Wasserlauf, 
der stellenweise auch Große Hase genannt wird; indessen läuft auch neben 
dieser auf längerer Strecke ein Seitenarm her, der oberhalb Bersenbrück abzweigt 
und theils als Mühlenkanal, theils als Bewässerungskanal dient. Eine zweite 
Theilung tritt sodann bei Quakenbrück ein, wo sich zunächst die Ueberfall-Hase 
vom Hauptlaufe trennt; bald darauf entsendet der Haselauf auch nach links einen 
Arm, die Kleine Hase, während der rechtseitige Arm, der jetzt Große 
Mühlenhase heißt, sich mit der Ueberfall-Hase, die inzwischen einen größeren 
Seitenbach, die Wrau, aufgenommen hat, wieder vereinigt. Neben dem link— 
seitigen Hauptarme, der Kleinen Hase, entsteht also aus dieser Vereinigung auch 
ein rechtseitiger Hauptarm, der zunächst Essener Kanal heißt, nach Einmündung 
eines größeren Zuflusses, der Lager-Hase, aber den Namen Große Hase an— 
nimmt. Zwischen den beiden Hauptarmen besteht eine doppelte Verbindung, 
indem die Kleine Hase den Stumborger Bach, der in seinem unteren Laufe 
auch Trentlagerkanal heißt, und den Bühnenbach zum rechten Arm entsendet. 
Der letzte Rest des Wassers der Kleinen Hase wird schließlich mit dem der 
Großen Hase durch den Hahnenmoorkanal vereinigt, sodaß etwa 4 Km oberhalb 
Herzlake die gesammten Wassermassen der Hase wieder in einem Bette ver— 
einigt sind. 
Das ganze Gebiet der Hase hat eine Fläche von 3126 qkm, fügt also 
dem bis zu ihrer Einmündung 5079 qkm großen Gebiete etwa 62/ seiner 
Fläche hinzu. Von dem Flächeninhalte des Hasegebiets entfallen auf seine
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.