Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

1. Abtheilung. 3. Kapitel. 
Das Gebiet der Hchwalm. 
1. Bodengestalt. 
Das Schwalmgebiet hat ungefähr die Gestalt eines gleichschenkligen spitz— 
winkligen Dreiecks, dessen Grundlinie im Norden durch die von Westen nach 
Osten gehende Wasserscheide gegen die Eder, der eine Schenkel durch die Fulda-, 
der andere durch die Lahnwasserscheide gebildet wird. Die Spitze des Dreiecks 
liegt im Quellgebiete beim Heiligen Walde am Vogelsberge und bildet den 
südlichsten Punkt des Flußgebiets. 
Der Vogelsberg, die ausgedehnteste Basaltmasse Deutschlands, die im 
Taufsteine zu — 772 m ansteigt, gehört nur zum kleinen Theile dem Schwalm— 
gebiete an. Dieses bildet vielmehr blos einen spitzwinkligen Ausschnitt, der 
nicht bis zur Mitte und zu den höchsten Punkten hinanreicht, sondern nur wenig 
über —560 m hinaufgeht. Die Flußthäler sind mit auffallend gestrecktem und 
nordwärts gerichtetem Laufe in die hügelige und sanft nach Norden abfallende 
Fläche, stellenweise zwar steilwandig, aber immer nur wenig tief eingeschnitten, 
sodaß sich die höheren Bergkuppen kaum mehr als 80 mm über die Thalsohlen 
erheben. — Nördlich vom Vogelsberge, der ungefähr bis zur Fulda — Gießener 
Eisenbahn reicht, trägt der breite, flache Landrücken der Gilserberger 
Wasserscheide die Scheidelinie der zur Lahn und zur Weser fließenden Ge— 
wässer hinüber nach dem Hainaschen Gebirge, dem östlichen Vorsprunge des 
Rheinisch-Westfälischen Schiefergebirges. Dieser Landrücken wird durch die 
breite, niedrige Einsattelung bei Neustadt, über welche die Main⸗Weser-⸗Eisen— 
bahn und die alte Kunststraße von Frankfurt nach Kassel ziehen, in zwei Ab— 
schnitte zerlegt. Das Ganze ist ein Gewirre von breiten Rücken, flachen Berg— 
kuppen und engen Thälern, in deren geringen Erweiterungen die einsamen Dörfer 
Platz finden. Die größte Erhebung des südlichen Abschnitts ist die Arnshainer 
Höhe (— 389 m). In der Neustadter Einsattelung, die zum Theil vom Herren— 
walde eingenommen wird, sinkt die Wasserscheide auf etwa — 2858 m. Der nörd— 
liche Abschnitt, der beim Anschlusse an das Hainasche Gebirge auch wohl den
	        
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