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Schottermassen bedeckt wird. — Solche Schottermassen bilden in weiter Aus—
dehnung auch vielfach den Untergrund des fruchtbaren, meist lehmigen Bodens
im Borkener Flachlande bis hinüber zum Fritzlarischen Walde. Die hier
noch mehrfach vorkommenden Basalte treten als vereinzelte, hoch aufragende
Kuppen (Sendberg, Landsburg, Batzenberg, Höhen bei Borken) landschaftlich auf—
fallend in Erscheinung. Theilweise in ihrer Nähe, namentlich aber auf dem
niedrigen wasserscheidenden Höhenzuge zwischen dem Schwalmgrunde und Borkener
Flachlande breiten sich Thone der Tertiärformation und des Diluviums aus,
die einen an stockender Nässe leidenden, undurchlässigen Boden mit flacher Krume
liefern, der schwer zu bearbeiten und nur bei guter Entwässerung ertragfähig ist.
Im nördlichen Theile des Berglandes am Westrande dieser Flachlandschaft be—
stehen die von der Altenburg gekrönten Höhen aus Buntsandstein mit sandigem
Waldboden, ebenso wie der Fritzlarische Wald, dessen südliche Fortsetzung
sie sind.
Das linkseitige Gehänge des Löwensteiner Grundes, das von diesem zum
Fuße des Hainaschen Gebirges hinaufführt, weist im südlichen Theile Hügel
des Buntsandsteins auf, im nördlichen Theile dagegen flachgeböschte Ablagerungen
diluvialen Alters, die von fruchtbaren Aeckern bedeckt sind, während im Schiefer—
gebirge des Schwalmgebiets der Wald weitaus vorherrscht. Der vielfach wenig
tiefgründige und fast überall steinige Boden ist äußerst mannigfaltig je nach dem
hier oft wechselnden Gesteine des Untergrundes, dessen Verwitterungsschicht er
bildet. Alle hier auftretenden Gesteine gehören der palaeozoischen Formations—
gruppe an, aber sehr verschiedenen Gliedern derselben. Im Kellerwalde und am
Jeust herrschen feste Quarzite und grauwackenartige Sandsteine vor, in der Nach—
barschaft von Jesberg Kieselschiefer und Thonschiefer; nahe der Wasserscheide
treten Diabase in großer Menge neben den sedimentären Gesteinen auf.
3. Gewässernetz.
Die Schwalm entspringt in dem zum Großherzogthume Hessen gehörigen
Theile des Vogelsberges in einer Gruppe von Quellen etwa 0,5 km oberhalb
Storndorf. Die vom höheren Gebirge stammenden Rinnsale versiegen im Sommer
und tragen zur regelmäßigen Speisung des Quellbachs wenig bei. Hierzu gehört
auch das vom Heiligen Walde südlich Meiches kommende, nur bei Hochwasser
gefüllte Rinnsal, das gewöhnlich als Schwalm bezeichnet wird, auch auf Bl. 461
der Reichskarte; wir betrachten es als einen zwischen Storndorf und Vadenrod
rechts mündenden Zufluß des eigentlichen Quellbachs. Bei Alsfeld beginnt der
Oberlauf der Schwalm, in welchem sie die fruchtbaren Gefilde des Schwalm—
grundes durchfließt. Als Mittellauf betrachten wir die den Löwensteiner Grund
durchziehende Strecke von Treysa bis Kerstenhausen, als Unterlauf die vor—
wiegend westöstlich gerichtete Strecke im Borkener Flachlande.
Den ersten ständig fließenden Nebenbach erhält die Schwalm bei Renzendorf,
wo sie aus der bisherigen nordnordöstlichen Richtung gegen Norden umzubiegen
beginnt: den bei Reuters entspringenden Erlenbach (auch Brauersschwender Wasser
genannt), dessen Thälchen von der Eisenbahnlinie Fulda—Gießen benutzt wird,