Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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der Waldfläche beigetragen. Wie bereits erwähnt, sind seit den dreißiger Jahren 
ziemlich große ehemalige Huteflächen in Wald umgewandelt worden, zumeist durch 
Aufforstung mit Fichten und Kiefern: seit 1873 in den Forstrevieren des Re— 
gierungsbezirkes Kassel etwa 10 qkm, d. h. ungefähr ein Drittel Prozent der 
ganzen Waldbestände. Dem stehen nahezu 8 qkm Entwaldungen gegenüber, 
wobei es sich jedoch fast ausschließlich um ehemalige Interess entenwälder handelte, 
die durch Nebennutzungen halb verwüstet waren, sodaß ihre Rodung für die 
Wasserwirthschaft bedeutungslos erscheint. In den außerpreußischen Theilen des 
Schwalmgebiets haben neuerdings keine nennenswerthen Aenderungen der Wald— 
fläche stattgefunden. 
Im Ganzen umfaßt diese jetzt rd. 405 qkm, also 31,40/0 des gesammten 
Flächeninhaltes. Der kleine Antheil von Waldeck (17 qkm) in den Quellgebieten 
des Urfebachs und Wälzebachs südwestlich des Badeortes Wildungen besteht fast 
ganz aus Laubholzhochwald, der zu annähernd gleichen Theilen dem fürstlichen 
Domanium und den Gemeinden gehört; Nadelholzbestände und Privatbesitz treten 
zurück. Vom hessen-darmstädtischen Antheil an der Waldfläche (94 qkm) befinden 
sich dagegen über 50/0 im Privatbesitz und der Rest hauptsächlich im Besitze des 
Staates; rd. 69 9,0 sind mit Laubholz, nur rd. 310 mit Nadelholz bestanden; 
abgesehen von 0,44 qkm Mittel- und 0, 50 qkm Niederwald wird alles als Hoch— 
wald bewirthschaftet. Vom preußischen Antheil (294 4km) gehören über 47 0/0 
dem Staate, über 35 0/0 den Gemeinden und über 17/0 den Privatbesitzern; mit 
Laubholz sind rd. 73/0, mit Nadelholz nur rd. 27 0 bestanden; als Hochwald 
werden rd. 94 0/0 bewirthschaftet, der Rest größtentheils als Mittelwald, be— 
sonders im unteren Schwalmgebiete. Von der gesammten Waldfläche befinden 
sich also nahezu drei Viertel unter Verwaltung oder Aufsicht der Staatsforst— 
beamten; wenig über ein Viertel besteht aus Nadelholz, der weitaus größere 
Theil aus Laubholz, das vorzugsweise als Hochwald bewirthschaftet wird. Als 
Oberförstereien des Regierungsbezirkes Kassel sind dabei betheiligt: im östlichen 
Gebirgslande O.Aula, Immichenhain, Neukirchen und Wallenstein, an der süd— 
lichen Wasserscheide und im anschließenden Berglande Neustadt und Mengsberg, 
im westlichen Gebirgslande Jesberg, Densberg und Fritzlar, am Uebergange zum 
und im unteren Schwalmgebiete Todenhausen und Felsberg. Vollständig gehören 
dem Schwalmgebiete nur die Oberförstereien Neukirchen, Immichenhain, Wallen— 
stein, Todenhausen und Jesberg an. 
Am meisten verbreitet ist allenthalben die Buche, oft in reinen Beständen, 
oft mit anderen Holzarten gemischt, namentlich mit der Eiche, deren Verbreitung 
beträchtlich zurückgegangen war und neuerdings wieder mehr gefördert wird, 
ferner mit Ahorn und Esche, auf leichteren Böden auch mit der Birke. Die 
Bewirthschaftung der Buchenwälder erfolgt vorzugsweise durch natürliche Ver— 
jüngung mit Samenschlagbetrieb, während die Eichenbestände durch natürliche 
Besamung und durch Saat angebaut werden, die Kiefern meist durch Saat, die 
Fichten durch Pflauzung. Diese Nadelhölzer, und zwar auf lehmigem Boden 
Fichten, auf mageren Sandböden Kiefern, sind seit der Einführung einer plan— 
mäßigen Waldwirthschaft in zunehmendem Maße angepflanzt worden und ge— 
winnen stetig an Verbreitung. Sie werden gewöhnlich im Kahlschlagbetriebe,
	        
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