Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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hezeichnet; auf dem linken Ufer des Flusses erweitert sich jene Zone zum Wal—⸗ 
decker Höhenlande. An dieses schließt sich der flachhügelige Landstrich Nieder— 
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welchem Punkte ab der nordwärts vorgeschobene hochflächenartige Ausläufer des 
Homberger Berglandes ihren Lauf gegen Norden umlenkt. Als Anfang des 
Unterlaufs betrachten wir den Uebergang des Flusses aus dem Schiefer- in das 
Buntsandsteingebirge unterhalb Affoldern. 
Da auferd. 94 km Länge die Breite des Gebiets nurerd. 22 Km beträgt 
und die meisten Seitengewässer mehr oder weniger rechtwinklig in die Eder münden, 
so kann sich keiner ihrer Nebenbäche zur Bedeutung eines Flusses entwickeln. 
Ganz unbedeutend sind die rechtseitigen Bäche des mit der oberen Lahn parallel 
fließenden Oberlaufs, weil der hochflächenartige Rücken des Schiefergebirges 
zwischen beiden Parallelthälern nur geringe Breite hat und beim Beginne des 
Buntsandsteingebirges, wo er sich verbreitert, die Abwässerung fast ausschließlich 
gegen Süden durch die Wetschaft nach der Lahn stattfindet. Auch vom Burg— 
walde empfängt die Eder blos kleine Seitengewässer; etwas ansehnlicher sind die 
strahlenförmig aus der Nordhälfte des Hainaschen Gebirges in den Mittellauf 
und die Anfangstrecke der unteren Eder abfließenden Wasserläufe. Auf der 
inken Seite nimmt das Flußgebiet seine größte Breite an der Winterberger 
Hochfläche an, von welcher zahlreiche Bäche nach Südwesten bis Osten abfließen. 
Die meisten südwestlich gerichteten Wasserläufe vereinigen sich im Odebornbache. 
Nach Südosten wendet sich die durch Zuflüsse von der Wallershöhe gespeiste Nuhne, 
nach Ostsüdost die Orke; die ostwärts rinnenden Gewässer werden von der südlich 
gerichteten Aar aufgesammelt und durch die Orke in den Hauptfluß geleitet — 
dieser Bach besitzt daher das größte Theilgebiet. Unterhalb seiner Mündung 
wird die Eder am Fuße des Hainaschen Gebirges so weit nordwärts gedrängt, 
daß die linkseitigen Nebenbäche des Waldecker Höhenlandes mäßige Länge haben. 
Aus dem flachhügeligen Landstriche Niederhessens erhält der Unterlauf links 
zwei nennenswerthe Bäche, deren Namen von weit größeren Strömen Nord— 
deutschlands her allgemein bekannt sind, die Elbe und die Ems; rechts fängt die 
Schwalm den Zufluß auf. Nach dieser allgemeinen Uebersicht betrachten wir 
kurz die einzelnen Seitengewässer. 
b) Nebenbäche der oberen Eder. 
Wie der Eder-Quellbach am Westhange des Ederkopfes entspringt, so 
liegt die Quelle der Benfe an seinem Südosthange; beide Wasserläufe umfließen 
den vom Ederkopfe gegen Nordnordost bis Erndtebrück ziehenden Bergzug und 
vereinigen sich bei diesenm Dorfe. Hier beginnt der Halbkreis, den die obere 
Eder bis zur Truftemündung beschreibt, parallel mit dem halbkreisförmigen 
Rücken des Rothlagergebirges, aus dessen Waldthälern zahlreiche kleine Wasser— 
adern nach dem gemeinsamen Mittelpunkte streben und sich größtentheils in dem 
Elberndorf (Elberndorfer Bach), der Röspe und der Kappel (Koppel) ver— 
einigen. Die dichte Bewaldung, die meistens bis unmittelbar an ihre schmalen 
Wiesenthälchen reicht, giebt den Steilhängen der Berge so guten Schutz, daß 
diese Bäche fast immer klares, vorzugsweise aus reichen Quellen stammendes,
	        
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