Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

Rhöngebirge. Auf der Hohen Rhön beschreibt sie einen scharfen Bogen nach 
Süden, dessen äußerster Punkt der Heidelstein (45 927 mm ist, und nicht weit 
davon liegt auf dem Kamme des Abtsröder Gebirges der Punkt, an dem die 
Werra-Wasserscheide den Zug der Hauptwasserscheide verläßt und das Fulda— 
gebiet abgrenzt. Von hier an geht ihre Hauptrichtung nahezu gegen Norden. 
Nach dem Verlassen des Rhöngebirges wird der Seulingswald, das Richels— 
dorfer Bergland, das Stölzinger Gebirge, die Lichtenauer Hochfläche und zuletzt 
der Kaufungerwald durchquert. 
Landschaftlich gewährt das Werragebiet mannigfache Abwechslung. Der 
langgestreckte Gebirgszug des Thüringerwaldes, das Kuppengebirge der Rhön, 
die kleineren Massengebirge des Seulingswaldes und des Meißnerlandes, alle 
diese Gebirgslandschaften haben von einander abweichende Eigenarten. Ihnen 
gegenüber stehen die Platte des Eichsfeldes, ein Theil des nördlichen Thüringer 
Vorlandes, das wellige Fränkische Vorland des Thüringerwaldes und die hügelige 
Vorderrhön. 
Das bedeutendste Gebirge des Werragebiets ist der Thüringerwald. 
Von den drei Gliedern, in die er zerfällt (vergl. Bd. J, 1. Abth. 3. Kap.), ge— 
hört das nordwestliche vollständig, das mittlere etwa zur Hälfte in das Werra— 
gebiet, während vom dritten Abschnitte, dem thüringischen Schiefergebirge, nur 
ein kleiner Theil nach der Werra entwässert wird. Der höchste Punkt in 
letzterem ist der Pleßberg*) (4. 864 m) auf der Hauptwasserscheide, die hier das 
Gebiet der Itz von dem Quellgebiete der Werra abtrennt. Außer den Quell— 
bächen entwässert noch die Schleuse einen Theil des Schiefergebirges nach der 
Werra. Das Thal dieses Baches bildet die Grenze gegen den mittleren Ab— 
schnitt des Thüringerwaldes, von dessen südwestlichem Abhange alle Gebirgsbäche 
zur Werra fließen, während der nordöstliche Hang zum Saale- und Unstrut— 
gebiete gehört. Der höchste Punkt dieses Gebirgsabschnitts und des Thüringer— 
waldes überhaupt ist der Gr. Beerberg mit — 983 m Meereshöhe; etwas östlich 
don ihm liegt die Schmücke (J. 911 mm) und weiter westlich der Donnershaugk 
(A 892 m) auf der Hauptwasserscheide. Die Gewässer dieses Abschnittes ge— 
langen durch die Schleuse, die Hasel (mit Schwarza und Lichtenau) und die 
Schmalkalde zur Werra. — Der nordwestliche Abschnitt gehört an beiden Ab— 
hängen zum Werragebiete. Auf der Südwestseite strömen die Schmalkalde und 
die kleineren Bäche der Werra unmittelbar zu, auf der Nordostseite aber durch 
Vermittlung der Hörsel. Besonders zu beachten sind auf der Kammlinie dieses 
Abschnitts der Gr. Inselsberg (4. 916 u), der seine ganze Umgebung weitaus 
überragt und daher den besuchtesten Aussichtspunkt des Thüringerwaldes bildet, 
ferner östlich von ihm, ungefähr auf halbem Wege zum Thiergarten, bei dem die 
Hauptwasserscheide den Rennsteig verläßt und am Nordosthange des Gebirges 
hinabsteigt, der Gr. Jagdberg (4. 838 m), andererseits gegen Nordwesten hin 
der Dreiherrnstein (4. 750 m) auf dem Gr. Weißenberge und der Gerberstein 
*) Gemeint ist der oberländische Pleßberg unweit Eisfeld; ein anderer Pleßberg 
liegt im meiningischen Unterlande, südlich von Salzungen. Die bisherige Schreibweise 
„Bleßberg“ ist jetzt in Sachsen-Meiningen durch die hier angewandte amtlich ersetzt worden.
	        
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