Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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gebiet vorgeschoben und werden durch Deiche geschützt, z. B. oberhalb der Herford 
— Altenbekener Eisenbahnkreuzung. Zur Bewässerung der Wiesen an den oberen 
Strecken ist vielfach das Wasser des Schwarzbachs und Johannisbachs in Riesel— 
gräben abgeleitet. Wald findet sich an den Ufern des Baches nur in der obersten 
Strecke. Wie oben bemerkt, bringt die Weserlutter ziemlich viele Schmutzstoffe in 
die Aa, die sich öfters durch Spuren von Fäulnißvorgängen bemerklich machen und 
bei niedrigen Wasserständen durch übelen Geruch lästig sind, namentlich an der Rück— 
staugrenze der Mühlenwehre. Daß die Stadt Herford gegen die Einleitung des 
Abwassers der Bielefelder Kanalisation Einsprache erhoben hatte, ist bereits er— 
wähnt. Sie selbst leitet das Wasser des 1887 /89 ausgeführten städtischen Kanal— 
netzes, an das jedoch die Abtritte nicht angeschlossen sind, in die Mündungstrecke 
der Aa und in die Werre. Bei Hochfluthen versagt diese Entwässerungsanlage, 
da alsdann die niedrigen Stadttheile überschwemmt werden, freilich wegen des 
raschen Verlaufs der Fluthwellen immer nur auf kurze Zeit. 
d) Die Else und ihre rechtseitigen Nebenbäche. 
Wir kommen nunmehr zu dem Nebenflusse, welcher der unteren Werre 
ihre Richtung vorzeichnet, zur Else. Ihr Quellbach, der Uhlenbach, entspringt 
unweit Wellingholzhausen am Fuße des Beutling (4. 220 m) und fließt von da 
gegen Norden, annähernd parallel mit dem Quellbache der zum Emsgebiete 
gehörigen Hase. Beide Quellbäche nähern sich in der ebenen Wiesenfläche bei 
Gesmold einander auf 2- bis 300 mm und stehen in Verbindung GBifurkation 
der Hase). An dieser Stelle nimmt der nunmehr rechtwinklig in das west⸗östliche 
Hauptthal abbiegende Wasserlauf den Namen Else an.“*) 
Auf der rechten Seite empfängt sie vom Teutoburgerwalde mit nördlicher 
bis nordöstlicher Richtung: bei Melle den Laerer Mühlbach (Laerbach), der das 
Bergland zwischen Welling- und Borgholzhausen entwässert, bei Krukum den in der 
*) In dem v. Dechem'schen Werke sind die Verhältnisse folgendermaßen, aber nicht 
ganz richtig, dargestellt: „Bei Gesmold tritt die Hase, von der südlichen Hügelreihe 
kommend, in das breite Thal ein. Dieselbe theilt sich in zwei Arme, welche eine Strecke 
weit neben einander fließen, dann sich aber nach entgegengesetzten Richtungen wenden. 
Der östliche Arm erhält den Namen Else und fällt der Werre bei Löhne zu. — Der 
Theilungspunkt der Hase ist schon seit langer Zeit künstlich befestigt und mit Schützen 
versehen, um die Wasser den Mühlen- und Wiesenbesitzern an der Else und an der Hase 
nach bestimmten Verhältnissen zuführen zu können. So wird dieses Verhältniß künstlich 
aufrecht erhalten, welches durch die natürliche Austiefung eines der beiden Arme sehr 
leicht verändert werden könnte.“ H. v. Dechen „Erläuterungen z. geolog. Karte d. Rhein⸗ 
provinz u. s. w.“ Bd. J S. 421. — Dagegen betrachtet Guthe in seinem mehrfach ange⸗ 
führten Werke (S. 498) den Uhlenbach als eigentlichen Quellbach der Else. „Ursprünglich 
waren beide Bäche sicher getrennt, und der von Wellingholzhausen nach Gesmold herab— 
fließende Uhlenbach stellt den Anfang der Else dar, die von der Hase durch einen schmalen 
Streifen bruchigen Landes getrennt war. Diesen Streifen Landes hat die Hase durch— 
brochen, indem sie anfangs nur einen Wasserfaden von der „Breite eines Radnabenloches“ 
— V vergrößert haben, 
und gegenwärtig hat die Hase die Neigung, ihre gesammte Wassermasse zur Else zu senden.“ 
Durch die künstliche Theilung erhält sie indessen nur den kleineren Theil der Abflußmenge 
des Hasequellbachs, wie in der Flußbeschreibung der Hase näher mitgetheilt ist.
	        
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