Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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Masch bei Borgholzhausen entspringenden Violenbach, bei Kl.- und Gr.-Aschen 
an der hannoversch-westfälischen Grenze die das nordwestlich von Werther gelegene 
Bergland entwässernde Warmenau. Letztere nimmt bei Nordspenge rechts einen 
größeren Mühlbach des Ravensberger Höhenlandes auf, dessen von der Warmenau, 
Aa, Werre und Else begrenzter Abschnitt außerdem durch einige kleinere Mühl— 
bäche nach der Aa und durch den etwas größeren von Lenzinghausen über Enger 
nordöstlich fließenden, im oberen Laufe Boldam genannten Brandbach nach 
der Else bei Südlengern unterhalb Bünde entwässert wird. An den oberen 
Strecken sind diese Bäche in engen Thälchen tief eingeschnitten; an den unteren 
Strecken haben sie niedrige Ufer in meist ziemlich breiten Wiesenthälern. Viel— 
fach leiden diese an stockender Nässe und mangelhafter Vorfluth, wozu die zahl— 
reichen Mühlenstauwerke wesentlich beitragen. Außer den wegen ihrer düngenden 
Wirkungen nützlichen Ausuferungen in der winterlichen Jahreshälfte, treten auch 
zuweilen bei regnerischem Wetter im Spätfrühjahre und Sommer lästige, die 
Heuernte schädigende Ueberschwemmungen ein, denen durch Verbesserung der 
Vorfluthverhältnisse wohl vorgebeugt werden könnte. 
Da die linkseitigen Nebenbäche gleichfalls unter solchen Verhältnissen das 
Hochwasser ziemlich rasch in die Else bringen, die mit viel geringerem Gefälle eine 
Is bis 2 km breite Niederung durchfließt, so schwillt der Fluß manchmal auch 
zur Sommerzeit um 2,5 bis 3 mm über den gewöhnlichen Wasserstand an und 
verursacht ausgedehnte Ueberschwemmungen, welche die sonst vorzüglichen Erträge 
der Thalgrundstücke verderben. Durch Versumpfungen, Abbrüche der Ufer und 
Landverluste sind hierbei stellenweise auch bleibende Nachtheile entstanden. Die 
winterlichen Ueberschwemmungen halten in der Regel weit länger an als bei den 
übrigen bisher betrachteten Wasserläufen des Werregebiets. Bei Gesmold und 
unterhalb der Kreisstadt Melle beträgt die Breite des Ueberschwemmungsgebiets 
stellenweise 1 bis 1,3 km und geht auf der ganzen Länge bis Bünde nirgends 
unter 4-0 bis 500 m zurück. Von Bünde bis Kirchlengern, wo die Anhöhen des 
Liasschiefers näher an den Fluß treten, und an der letzten Strecke, wo das Bett 
tief in den wiederum erweiterten Thalgrund eingeschnitten ist, beschränkt sich die 
Breite des Ueberschwemmungsgebiets auf 2- bis 300 m. 
Das mittlere Gefälle der Else beträgt von der Quelle des Uhlenbachs 
4 125 m) bis Gesmold (4.76 m) auf 10,0 km Länge 4,90,/ oo, von da bis zum 
Unterwasser der Bruchmühle an der westfälischen Grenze (- 66 m) auf 16,2 kim Länge 
nur O,629,00, von da bis zur Mündung (4.51 m) auf 20,5 kmä Länge 0,73/00, 
im Ganzen auf 46,7 km Länge 1,580,00 (1: 631). Die Entwicklung des Flußlaufs 
in Bezug auf die 29,0 kmelange Luftlinie hat die namhafte Größe von 61,0ꝰ/0, 
cheilweise durch die Aenderung der Hauptrichtung zwischen Quellbach und Haupt— 
lauf bedingt, theilweise aber auch durch die in sanften Linien verlaufenden 
Windungen des Thales und die zahlreichen kleineren Krümmungen des Flußlaufs 
selbst, die freilich nur in dem Engthale Bünde —Kirchlengern scharfe Schleifen 
bilden. Die gefällarme Strecke beginnt bereits oberhalb Gesmold und endigt 
bei Bünde; innerhalb derselben neigt die Else zu Verlegungen ihres Bettes, wovon 
an mehreren Stellen alte Schlenken und Nebenarme Zeugniß ablegen. Mehrfach 
gehen durch die früheren, mehr oder weniger verlandeten Hauptarme noch jetzt
	        
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