Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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und Kiesbänken entstehen. Solche Kiesbänke, hauptsächlich Ablagerungen von 
Kalksteinschotter aus dem Quellgebiete, finden sich am zahl- und umfangreichsten 
bis zum Pyrmonter Thalkessel hin, weniger in der letzten Strecke. In den 
Hauptstrom bringt die Emmer vorzugsweise die den Keupergesteinen entstammenden 
thonigen und feinsandigen Sinkstoffe, aber bei Hochwasser auch grobe Wanderstoffe. 
Die Form des Gewässernetzes befördert den raschen Zusammenfluß des 
Hochwassers bei und unterhalb Steinheim, wo sich alle Wasserläufe des oberen 
Gebietes strahlenförmig vereinigen; weiter abwärts erfolgt der Zufluß ziemlich 
gleichmäßig von beiden Seiten. — Der unterhalb Oeynhausen rechts mündende 
Beberbach stammt bereits aus der umfangreichen hügeligen Keuperlandschaft 
nimmt aber noch Wasser von der Muschelkalkplatte auf, namentlich bei Nieheim. 
Dagegen gehört der bei Steinheim links unter spitzem Winkel in die Emmer 
fließende Heubach, der am Nordende des Eggegebirges als Silberbach vom 
Velmerstot herabkommt und aus dem nördlichen Längenthale den in den letzten 
Jahren auf etwa 1,3 km Bachlänge ausgebauten Sandebecker Mühlenbach 
aufnimmt, bis Vinsebeck der Muschelkalkplatte und erst weiter unterhalb der 
Keuperlandschaft an. In der Gemarkung Steinheim ist der Heubach, ebenso wie 
die Emmer selbst und die kleineren Wasserläufe, zur Erleichterung der Wiesen— 
melioration bei der Verkoppelung 1888 ausgebaut worden. — Wo der Silberbach 
unweit Horn seinen nördlichsten Punkt erreicht, durchquert er einen breiten 
Wiesengrund, dessen Entwässerung hauptsächlich nach dem bei Bad Meinberg 
entspringenden Naptebache erfolgt; dieser nimmt bei Billerbeck den Abfluß des 
Norderteichs auf, fließt mit östlicher Richtung an der preußisch⸗lippischen Landes⸗ 
grenze entlang und mündet oberhalb Wöbbel in die Emmer. — Das an das 
Begagebiet grenzende Gelände von Wehren bis Barntrup entsendet mehrere 
Wasserläufe, die sich fächerförmig mit dem an Blomberg vorbeifließenden Diestel— 
hbache vereinigen. 
Etwas unterhalb seiner Mündung empfängt die Emmer auf der anderen 
Seite bei Schieder rechts den Niesebach, der mit anfangs westlichem, bei 
Münsterbrock nordwärts umbiegendem Laufe vom Westhange des Köterberges 
kommt. — Nahe bei seiner Quelle entspringt der nördlich gerichtete Hammel— 
bach und fließt bei Elbrinxen in den Wörmkebach, der 3 kim oberhalb Lügde 
rechts mündet. — Dicht bei Lügde, also unmittelbar vor dem Eintritt der Emmer 
in das Pyrmonter Thal nimmt sie rechts den Dallensenbach von Baarsen und 
links den Meintebach von den Ausläufern des Winterberges auf. Im Kessel— 
thale selbst erhält sie links von Westen her den Hamborn und von Norden den 
Holzhausener Mühlenbach bei Pyrmont, sowie am östlichen Rande bei Löwen— 
hausen den Hessenbach. Die bei Thal und weiter unterhalb einmündenden 
Wasserläufe bedürfen keiner Erwähnung. 
4. Anbanverhältnisse und Meliorationen. 5. Bewaldung. 
a) Vorbemerkung. 
Von dem im Ganzen 3461 qkm großen Oberen Wesergebiete, das im vor— 
liegenden Kapitel betrachtet wird, dienen 47,1 0/0 als Ackerland, 6,5 /0 als
	        
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