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Schotter und gröberes Gerölle aus Buntsandstein, aber auch Basalt und Kiesel—
schiefer mit Quarzgängen, daneben Schlacke aus den gewerblichen Anlagen in
die Weser, die sie mit zwei Armen erreicht, da aus dem Bachbette ein Mühl⸗
graben abgeleitet ist. Die beim Baue der Eisenbahnlinie Ottbergen — Northeim
erfolgte Verlegung der Schwülme hatte zu Beschwerden über Beeinträchtigung
der Bewässerungsanlagen bei Lippoldsberg und Bodenfelde Anlaß gegeben. Den
langwierigen Streitigkeiten hierüber ist 1890 durch den Umbau des Mühlgrabens,
sowie den Neubau von Stau-, Ablaß- und Rieselschleusen ein Ende gemacht worden.
Als wichtigster Zufluß der Schwülme vom Dransfelder Höhenlande ist die
am Hohen Hagen entspringende Auschnippe zu nennen, deren bis Barterode
nördliche Richtung dem Streichen des Muschelkalkgebirges entspricht. Auch sie
hat, gleichfalls von der Grefenburg abgelenkt, zwischen diesem Basaltkegel und dem
basaltischen Backenberge einen nordwestlich gerichteten, sich allmählich tiefer in die
Hochfläche einschneidenden Thalzug ausgebildet, der nach ihrer Vereinigung mit
der oberen Schwülme seinen Namen vom Hauptbache empfängt. Unweit der
Schwülmequelle nehmen noch mehrere Bäche ihren Ursprung, die nach ver—
schiedenen Seiten in den Ober- und Mittellauf des Hauptbaches fließen, nament—
lich der Rehbach, der hierbei den Weg durch die Schwülme-Furche einschlägt;
sein ziemlich breites und flaches Thal dient für die Eisenbahnlinie Northeim—
Ottbergen. Unweit des Kreisstädtchens Uslar bei Schoningen erhält dieser
hauptsächlich vom Solling her gespeiste Bach seinen größten Zufluß, nämlich die
von der Hochfläche des Sollings bei Neuhaus gegen Südosten herabfließende Ahle.
Unterhalb der Rehbachmündung sind die von Süden und Norden kommenden
Gewässer sämmtlich vereinigt; von hier bis zur Mündung hat die Schwülme
ein durchschnittlich 4mm breites, 1,5 bis 2 mm tiefes Bett, das bei der Schnee⸗
schmelze und nach anhaltendem Regen nicht zur Abführung des Hochwassers aus—
reicht. Dessen schneller Zusammenfluß wird vorzugsweise durch die eigenartige
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16 kin Länge besitzt. Infolge der geringen Widerstandsfähigkeit des Buntsand⸗
steins werfen die Seitenbäche ziemlich große Massen von Schotter und Sand in
die Schwülme, deren Ausuferungen hierdurch erleichtert und für die der Ver—
sandung ausgesetzten Thalwiesen umso nachtheiliger werden. Gelegentlich der
später erwähnten Wiesenmeliorationen in den Feldmarken Adelebsen und Offensen
ist daher auf Veranlassung der Generalkommission zu Hannover 1892 und 1894/95
ein Ausbau des Baches bewirkt worden, der ihn zur bordvollen Abführung des
gewöhnlichen Hochwassers geeignet gemacht hat; bei Offensen handelte es sich
—DV0 Auf Anregung
derselben Behörde war bereits 1888 ,90 eine Begradigung der Schwülme bei
Verliehausen mit Durchstichen von zusammen 1,3 km Länge hergestellt worden,
die 1802/93 mit Stauschleusen zur Wiesenberieselung ausgestattet wurde. Für
die anschließende, zum Regierungsbezirke Kassel gehörige Strecke in der Gemar⸗
kung Vernawahlshausen sind nach dem im kulturtechnischen Bureau der Kasseler
Generalkommission bearbeiteten Entwurfe 1806 gleichfalls einige Durchstiche zur
Herstellung gelangt. Auch für die an Heisebeck vorbeifließende Hessenbeke, die
bei Offensen in die Schwülme mündet, und für die Verbauung der Wasserrisse