Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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Im Schwülmethale und im angrenzenden Wiesengrunde der Auschnippe 
sind die früher bereits vorhanden gewesenen Berieselungsanlagen bei der Ver— 
koppelung durch die Ent- und Bewässerungsgenossenschaft zu Adelebsen (O,383 qkm; 
Statut vom 1. Dezember 1893) kunstgemäß umgebaut und vervollständigt worden. 
Aus gleichem Anlasse wurden in dem zur Feldmark Offensen gehörigen Schwülme— 
thale die Wiesen vor dem Bruche, im Bruche und im Niedernfelde planmäßig 
zur Ent- und Bewässerung eingerichtet durch drei kleine Bewässerungsgenossen— 
schaften (zusammen 0,28 qkm; Statuten vom 2./4. Juni 1896). Für die bei 
der Verkoppelung im Zusammenhange mit der Schwülmebegradigung 1892,93 
fertiggestellten Ent- und Bewässerungsanlagen bei Verliehausen ist keine Genossen— 
schaft gebildet, sondern eine Wässerungsordnung beim Auseinandersetzungsrezesse 
erlassen worden. Die Wiesen im Schwülmisgrunde bei Vernawahlshausen be— 
fanden sich durch die häufigen Ueberschwemmungen und Versandungen früher in 
so mangelhaftem Zustande, daß schon 1882 eine Ent- und Bewässerungsgenossen— 
schaft (,66 qkm) in Aussicht genommen war, deren Gründung damals bis zur 
Beendigung des Zusammenlegungsverfahrens verschoben wurde; wegen der großen 
Kosten hat man zunächst von der Melioration Abstand genommen und sich mit 
der auf S. 205 erwähnten Begradigung des stürmischen Wasserlaufs begnügt. 
Mit dem ebendort bezeichneten Ausbau der an Heisebeck vorbei fließenden Hessen— 
beke gedenkt man eine Melioration der Wiesengründe dieser Gemarkung (0,22 qkm) 
zu verbinden. An der Ahle hat 1888 /99 eine Ergänzung der älteren Bewässe— 
rungsanlagen bei Kammerborn (0,81 qkm) und Sohlingen (0,48 qkm) nebst 
Verbesserung ihrer Vorfluth auf Anregung der Generalkommission zu Hannover 
stattgefunden. Die in demselben Bache oberhalb Schoningen unter dem sogenannten 
Eichholze befindliche Stauschleuse dient seit langer Zeit für die Berieselung der 
Domanial- und Bauernwiesen, ohne daß über die Verpflichtung zur Unterhaltung 
und Erneuerung Klarheit bestand; erst 1886 wurde diese Angelegenheit durch 
Vermittelung der Generalkommission zu Hannover geregelt, von der Gründung 
einer Genossenschaft jedoch abgesehen. Schließlich sei noch erwähnt, daß auch 
bei der Verkoppelung der Feldmark Dransfeld 1875,77 für eine Verbesserung 
der wilden Rieselanlagen durch Umbau des Grabennetzes und Zuleitung des aus 
dem Städtchen abfließenden Wassers gesorgt worden ist, da in der an Wiesen 
armen und wenig ertragreichen Gemarkung diese Melioration besonders wichtig 
erschien. 
c) Bewaldungsverhältnisse. 
Abgesehen von seinem nördlichen Theile, ist unser Gebietsabschnitt ziemlich 
dünn bevölkert und namentlich der Solling spärlich bewohnt. Gegen Ende des 
16. Jahrhunderts war er mit Eichen- und Buchen-Hutebeständen von großer 
Ausdehnung bestockt. Die fortschreitende Besiedelung verminderte zum Betriebe 
der Pottaschesiedereien für die Leinenbleichen und Glashütten den Holzreichthum 
der ohnehin lichten Bestände weiter in beträchtlichem Maße. Der Holzhandel, 
den die Flößerei auf der Weser und Leine erleichterte, und die Kriegswirren 
verursachten ferner im 17. und 18. Jahrhundert eine solche Verwüstung der 
Waldungen, daß beispielsweise bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts zwei
	        
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