Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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und ohne besondere Bedeutung ist, so begrenzen wir die Beschreibung des nun— 
mehr zu behandelnden Gebietstheils an der Werremündung. Sein Flächeninhalt 
umfaßt nur 509 qkm, also blos 14,7 *)0 der Gesammtfläche des Oberen Weser— 
gebiets (nach Abzug des Diemelgebiets). Hiervon entfallen auf die Gebiete der 
Humme 132, der Exter 114 und der Kalle 73 qkm. Ein nicht sehr beträcht— 
licher Theil entfällt auf die Weserniederung, der weitaus größte Theil auf die 
Westfälische Keuperlandschaft und bildet deren nördlichen, verhältnißmäßig am 
höchsten aufgerichteten Saum. Seine Breite, vom Weserthale ab gerechnet, be— 
trägt etwa 18 km bei Hameln und nimmt nach Westen hin auf etwa 7 km bei 
Vlotho ab, wo sich dann die Gebietsfläche nach der Werremündung zuspitzt. 
Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit zeigen in der ganzen Ausdehnung so wenig 
Unterschiede, daß eine einheitliche Darstellung zulässig ist. Nur die größeren, 
gegen Nordosten und Osten zur Weser fließenden Bäche gliedern durch ihre zuletzt 
tiefen Thaleinschnitte einigermaßen das Gelände, dessen bewegte Oberfläche seine 
Bezeichnung als Lippisches Hügelland rechtfertigt. Im Einzelnen betrachtet, 
bezeichnen wir die Bodenanschwellung zwischen der Humme und Exter als Gold— 
becker Bodenschwelle, diejenige zwischen Exter und Kalle als Laßbrucher 
Bodenschwelle, diejenige zwischen der Oster- und Wester-Kalle als Rahfelder 
Bodenschwelle, diejenige zwischen der Wester-Kalle und dem Vlothoer Mühl— 
bache als Winterberger Bodenschwelle. 
Das großentheils aus festen Keuperschichten (Thonquarz, sandigen Schiefern 
und Sandsteinen) aufgebaute Lippische Hügelland besitzt eine wellige Ober— 
fläche mit vielen einzelnen Rücken und Kuppen ohne schroffe Formen in ver— 
worrener Anordnung und mit tiefen Thaleinschnitten, im Ganzen daher eine sehr 
unruhige, als hügelig zu bezeichnende Bodengestalt. Die zerstreut vorkommenden 
Muschelkalkinseln machen sich in der landschaftlichen Erscheinung meistens nicht 
bemerkbar; nur bei der Rahfelder Bodenschwelle bildet der Muschelkalk eine durch 
Thaleinschnitte abgesonderte Geländeerhebung. Die mittlere Höhenlage beträgt 
etwa — 220,270 m und vermindert sich bis zum Vlothoer Mühlbache gegen 
Westen nur wenig. Jenseits desselben weist die Ebenöde am Anfange des langen, 
schmalen Rückens zwischen der Weser und dem Bonneberger Bache noch — 237 m 
auf. Oberhalb Vlotho erhebt sich unmittelbar vom Weserthale der Buschberg 
bei Winterberg mit steiler Böschung auf 4 295 m, weiter stromaufwärts die 
flacher abfallende Thalwand bei Varenholz auf 4. 180 mm, dagegen wiederum 
mit schroffem Anstieg der Rumbecker Berg auf — 345 mm und der Klütberg bei 
Hameln auf — 258 m. Die höchsten Kuppen der oben bezeichneten Boden— 
schwellen erreichen: auf der Goldbecker Bodenschwelle der Goldbecker Berg(4 378m), 
auf der Laßbrucher Bodenschwelle der Buntenberg südwestlich von Laßbruch 
(4 315 wy) auf der Rahfelder Bodenschwelle der Rahfelder Berg (4- 337 mm), 
auf der Winterberger Bodenschwelle der Bornstapel bei Steinbründorf (4. 335 m). 
Für die Bodenbeschaffenheit ist maßgebend, daß außer den hügelbildenden 
festen Keuperschichten häufig an der Luft zerfallende und schnell verwitternde 
Mergel und Schieferthone zu Tage treten. Auf der Höhe, wo die Verwitterungs— 
krume der Abschwemmung ausgesetzt und nur dünn ist, findet sich vielfach sehr 
sandiger mergeliger Lehm auf steinigem und klüftigem Untergrunde, der das
	        
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