Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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Führser Mühlbach mit seinem 93 qkm großen Niederschlagsgebiete. Der 
kleine Rest, der nach Abzug dieser Theilgebiete von der 997 qkm umfassenden 
Gebietsfläche verbleibt, vertheilt sich auf die Entwässerungsbezirke unbedeutender 
Geestbäche und auf die meist kleinen rechtseitigen Weserniederungen. 
Von der Weserscharte zieht die Wasserscheide zwischen dem Mittleren und 
Oberen Wesergebiete auf dem Gebirgskamme nach Ost-zu-Süd bis zum Quell—⸗ 
gebiete des bei Hessisch-Oldendorf mündenden Oldendorfer Baches bei Langenfeld. 
Hier breitet sich im spitzen Winkel zwischen dem Wesergebirge und dem Großen 
Süntel die kleine, rd. — 300 m hohe Hochfläche des Todtenfeldes aus, auf der 
782 das fränkische Heer von den Sachsen geschlagen worden sein soll. Von ihr 
fällt das Gelände sehr allmählich ab nach dem Thalwege des breiten Längen— 
thales, das an der Nordseite jener zur Weserscharte streichenden Bergkette entlang 
zieht. Diese auf S. 215 unter dem Namen Wesergebirge beschriebene, aber 
auch öfters als Süntel bezeichnete Kette ist auf der Nordseite, wohin die Schichten 
der ihren Kamm bildenden Kalksteine, Sandsteine und Schiefer des Weißen Jura 
einfallen, weit flacher abgeböscht als auf der Südseite. Die Böschung ist am 
flachsten bei jener Hochfläche, von der die Wasserscheide zwischen dem Mittleren 
Weser- und Leinegebiete über die wasserscheidende Schwelle des Längenthals 
(4 170 m hinweg nach dem nördlichen Bergzuge führt, auf dessen Beschreibung 
wir sogleich eingehen werden. Je näher die Bergkette der Weserscharte kommt, um 
so schärfer hebt sie sich von dem zuletzt unmerklich in das Flachland verlaufenden 
Längenthale ab. Unter den lehmigen und moorigen Ablagerungen, die seinen Boden 
bedecken, liegen wahrscheinlich die Mergelschichten der Unteren Wealdenformation, 
deren leichte Zerstörbarkeit Anlaß zur Bildung des Längenthals gegeben hat. 
Der oben erwähnte nördliche Bergzug, der aus widerstandfähigeren Ge— 
steinen der Oberen Wealdenformation besteht, hat seine höchste Erhebung an der 
Diebischen Ecke (4. 367 m), wo die Wasserscheide aus dem Längenthale den 
Kamm erreicht und diesem gegen Westsüdwest auf 5 km Länge folgt. Die 
Kammhöhe der Bückeberge vermindert sich rasch gegen Westen nach dem Passe 
bei Eilsen (4. 80 m), durch den die Bückeburger Aue das Längenthal verläßt 
und die Straße nebst der Kleinbahn von Rinteln nach Obernkirchen und Stadt— 
hagen führt. Jenseits dieses Passes streicht der Bergzug gegen West-zu-Nord, 
also parallel mit dem Wesergebirge, weiter bis zur Preußischen Klus, wo er sich 
in das Flachland verliert. Bei Bückeburg wird er durch einen zweiten schmaleren 
Paß, durchflossen von dem bei Schermbeck und Kleinenbremen am Wesergebirge 
entspringenden Bückeburger Bache, in zwei Theile getrennt: den am Idathurme 
bis zu 4 213 mmansteigenden Harrl und den zuletzt sehr schmalen, niedrigen 
Röcker Berg (— 87 my der in seinem östlichen Theile Weinberg genannt wird. 
An der südlichen Seite, an der die Schichtenköpfe der Wealdenformation zu Tage 
treten, sind diese drei Bergrücken verhältnißmäßig steil geböscht. Gegen Norden, 
wohin die Schichten einfallen, geht das Gehänge mit schwacher Neigung in die Bücke— 
bhurger Ebene (4 50/70 m) über, deren Unterlage aus Schieferthonen“) besteht, 
2) Die Schieferthone zwischen Bückeburg und Stadthagen enthalten Ammoniten, 
Austern u. s. w. in großer Menge, dürfen demnach nicht zur Wealdenformation, sondern 
müssen zur Unteren Kreide gerechnet werden.
	        
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