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während den ziemlich gradlinigen Rücken der Bückeberge der bei Obernkirchen
ausgebeutete, von Antwerpen bis Berlin bei zahlreichen Baudenkmalen verwandte
feinkörnige weiße Sandstein bildet.
Einen landschaftlich auffallenden Höhenrücken bildet die Wealdenformation
nochmals zwischen Sachsenhagen und Rehburg, nämlich die nordwestwärts streichen—
den Rehburger Berge, die nach dem an ihrem Nordwestrande liegenden,
1163 gegründeten Kloster auch Lockumer Berge genannt werden. Ihr wenig
zerschnittener Rücken erhebt sich bis zu — 161 mmaus der durchschnittlich nur
50,80 m hohen Ebene. Eine zweite, freilich nur sehr flache Erhebung
( 60m) bei der Mergel- und Schieferthonschichten der Wealdenformation an
die Oberfläche treten, liegt zwischen der Gehle und Bückeburger Aue bei Stemmen.
Wahrscheinlich nehmen diese Schichten und ähnliche der Unteren Kreide in größerer
Tiefe den ganzen Raum von der Wasserscheide des Leinegebiets und von den
Bückebergen bis zur Weser ein, deren Bett sie mehrfach durchsetzen. Beispiels—
weise treten am rechten Ufer der unteren Gehle die Schieferthone der untersten
Stufe der Kreideformation zu Tage.
Die Rehburger Berge nehmen sich besonders stattlich von der Nordseite
aus, da sie die hier ausgebreitet, an Steinhuder Meere (4J. 37 m) be—
ginnende Niederung um mehr als 100 m überragen. Das im Osten und Nord—
osten diesen See begrenzende Todte Moor (4. 45 my) entwässert theilweise nach
der Leine und wird von ihrem Thale nur durch einen schmalen, niedrigen Ge—
ländestreifen getrennt. Gegen Westen schließt sich an das Steinhuder Meer die
breite, vom Meerbache durchzogene Bruchniederung, die dann unterhalb Rehburg
bald gegen Norden umbiegt und bei Nienburg in das Weserthal ausläuft.
Zwischen Schlüsselburg und Nienburg scheidet ein nur wenige Meter höherer,
rund 3 Km breiter sandiger Rücken das Weserthal von der gleichfalls etwa 2 bis
3 km breiten, parallelen Niederung des Meerbachs. Diese große Breite läßt
vermuthen, daß hier ehemals ein wasserreicher Fluß seinen Weg genommen hat,
und der Umstand, daß der westlich gerichtete Theil der Niederung annähernd die
bisherige Richtung des erst unweit des Steinhuder Meeres gegen Norden um—
biegenden Leinethals weiter verfolgt, läßt die Meerbachniederung als altes Leine—
bett ansprechen.
Die im Süden und Westen durch den genannten Thalzug besäumte Geest—
fläche erhebt sich von ihm langsam nach der Bodenschwelle des Grinder Waldes,
deren mittlere Höhe etwa — 60/,80 mn beträgt; ihr höchster Punkt liegt am
Hüttenberge auf — 101 m. Auch bei dieser nordwestlich gerichteten Boden—
schwelle taucht noch einmal die Unterlage der Wealdenformation nahe an die
Oberfläche. Die an ihrem Nordosthange entlang ziehende Eisenbahnlinie Wunstorf —
Bremen wird nordwärts von der moorigen Niederung des Führser Mühlbachs
begleitet, an deren linken Seite ein gleichfalls 4. 60 mm hoher, nach der unteren
Aller entwässernder Geestrücken bei Stöckse den Gebietsabschnitt begrenzt.
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2. Bodenbeschaffenheit.
Die Beschaffenheit des Verwitterungsbodens der Bergzüge wird durch deren
bereits erwähnte Gesteine bedingt. Vorzugsweise liefern diese vortrefflichen Wald—