Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

242 
II. Weserscharte bis Allermündung, linke Seite. 
1. Bodengestalt. 2. Bodenbeschaffenheit. 
a) Uebersicht. 
Der 2141 qkm große linkseitige Gebietstheil umfaßt namentlich das Fluß— 
zebiet der Großen Aue (1441 qkm) die oberhalb der Stadt Nienburg mündet, und 
mehrere kleinere Bachgebiete. Von letzteren liegen oberhalb der Auemündung 
die Gebiete der Bastau (77 qkm), die sich bei Minden ergießt, der bei Peters— 
hagen in die Weser fließenden Oesper (86 qkm) und des bei Stolzenau münden— 
den Uchter Mühlenbachs (144 qkm). Unterhalb der Auemündung tritt links 
außer dem Altenbückener Mühlenbache (94 qkm) kein namhafterer Wasser⸗ 
lauf in die Mittlere Weser; an seinem linken Ufer beginnt der Hauptdeich des 
Hoyaer Deichverbandes, auf den nunmehr die Wasserscheide gegen das Untere 
Wesergebiet übergeht. 
Die scharf markirte Südgrenze des Mittleren Wesergebiets bildet das 
Wiehengebirge von der Weserscharte bis zur Wasserscheide des Huntegebiets 
unweit Rödinghausen. Kurz vor diesem westlichen Endpunkte greift die Gebiets— 
fläche über den Gebirgszug hinweg auf sein südliches Gehänge über, wo der Quellbach 
der Großen Aue entspringt. In der nordwärts jener Bergkette vorgelagerten 
Minden— Diepholzer Ebene lassen sich drei Zonen unterscheiden, die freilich 
nicht durch scharfe Grenzen getrennt sind: 1) die Ackerlandzone mit gutem 
Boden und mäßigem Gefälle gegen Norden, 2) die Wald- und Heidezone 
mit mehreren großen Waldungen im Heidelande und schwächerem Gefälle, 3) die 
Moorzone mit ausgedehnten Hochmooren in der von Baum und Strauch fast 
überall entblößten Sandebene. Im Osten am Weserthale bildet die Niederung 
der Großen Aue die Nordgrenze der Moorzone; weiter nach Westen greift diese 
jedoch bedeutend über die Aueniederung nordwärts hinweg, namentlich am 
Wietingsmoore auf der westlichen Wasserscheide gegen das Huntegebiet. Diese 
Moorzone endigt an dem nicht überall deutlich ausgeprägten Südhange der 
Nordwestdeutschen Bodenschwelle, die von der Weserthalstrecke Nienburg — 
Bücken bis Ehrenburg zu unserem Gebietstheile gehört. 
b) Das Wiehengebirge. 
Das Wiehengebirge besteht aus einem meist einfachen Gebirgsrücken, 
der an der Weserscharte, wo beiderseits zwei tiefe Längenthäler liegen, geringe 
Breite und steile Böschungen besitzt, weiterhin aber etwas größere Breite und 
gegen Norden flacher abfallendes Gehänge annimmt. Seine anfangs westnord—⸗ 
westliche Richtung geht bei Lübbecke in die südwestliche über, kehrt aber bald 
wieder in die westnordwestliche zurück. Wo dies geschieht, legt sich vor die 
Hauptkette auf 8 Km Länge bei Pr.Oldendorf eine kurze Parallelkette, durch 
ein schmales, tiefes Längenthal getrennt, das nach Osten zur Großen Aue und 
nach Westen zur Hunte entwässert wird. Die Hauptkette besteht auf dem 
Kamme aus Gesteinen des Braunen Jura (meistens aus weichen Sandsteinen, 
nach der Weserscharte hin aus festem Portasandsteine und Korallenkalke), an die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.