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der aus dem Nordwestzipfel des Kreises Nienburg kommende Speckenbach im
Mühlenteiche bei Siedenburg, dessen Abfluß den Namen Siede annimmt. Wenige
Kilometer unterhalb mündet dann rechts unter spitzem Winkel der südsüdöstlich
gerichtete Eschbach, dessen Quellbäche neben dem größten Zuflusse des Päpsener
Baches entspringen. Zuletzt wird der Siede noch links der Randgraben des
Borsteler Großen Moores zugeführt, der Moorbach Gorsteler Bach, im oberen
Theile auch Sudriede genannt). Die Fortsetzung des Randgrabens, die Peeks—
riede, gelangt in umgekehrter Richtung auf näherem Wege gegenüber Düding-—
hausen in den Fluß.
Oberhalb dieses Dorfes mündet rechts der Rüsselbach, der am Knicke
auf der Böhrde entspringt und die Bruchniederung zwischen den Hochmooren im
Nordosten dieses kleinen Höhenzuges durchzieht. — Nach Osten werden diese
Moore durch eine breite, nordwärts gerichtete Bruchniederung von der wasser—
scheidenden Geestlandzunge getrennt, die sich am Weserthale entlang zieht. Die
erwähnte, von Nendorf über Bruchhagen nach Steyerberg ziehende Bruchniederung
wird von annähernd parallelen Wasserläufen durchzogen, die zeitweise zur Hoch—
wasserentlastung des Uchter Mühlenbachs dienen (vergl. S. 249), namentlich der
Abzugsgraben nach Sarninghausen, der zuletzt Meerbach heißt, ferner der
Langhorst-Kuhlengraben und zwei von Nendorf kommende Wasserläufe, die
sich mit letzterem bei Bruchhagen vereinigen; der so entstandene, gleichfalls
Meerbach genannte Vorfluther mündet kurz oberhalb Steyerberg in die Große
Aue. — Zuletzt fließt noch in das Oberwasser des Liebenauer Auewehres der
zwischen Borstel und Pennigsehl auf dem hohen Geestrücken entspringende
Winterbach, dessen südöstlicher Lauf die Heisterberge von der Liebenauer Heide
trennt; seine Nebenbäche empfängt er von dem wasserscheidenden Scheitel unweit
Sudhalenbeck— Bühren (vergl. S. 247) in südwestlicher Richtung, nämlich den
Ochsenbach und den Rohrbach (Glisser Bach). An demselben Scheitel entspringen
auch der oben genannte Speckenbach und die bei Staffhorst sich vereinigenden
Zuflüsse der Siede.
Soweit die linkseitigen Nebenbäche der Großen Aue und deren Seiten—
gewässer auf dem hohen Geestrücken fließen, haben sie vielfach feste Sohlen und
Ufer, die in sandige Ablagerungen eingeschnitten sind. Nicht selten, namentlich
bei den schluchtartigen Thaleinschnitten, die den Abstieg von der hohen Geest zur
Moorzone vermitteln, kommt an den Bachbetten der Thon- und Mergelunter—
grund oder Grand und grober Kies zu Tage. Oft haben aber auch auf der
Nordwestdeutschen Bodenschwelle das geringe Gefälle und andere auf die Stockung
des Wassers einwirkende Ursachen Anlaß zur Entstehung von Grünlandmooren
und bruchigem Gelände gegeben; die Wucherung der Wasserpflanzen in den
moorigen Bachbetten trägt dann wesentlich zur stetigen Verschlechterung der Vor—
fluth und baldigen Ausuferung bei.
In noch weit höherem Maße gilt dies jedoch von den Wasserläufen der
Moorzone, die äußerst schwaches Gefälle besitzen und schon bei geringer Zunahme
der Abflußmenge aus ihren niedrigen Ufern treten, um die sehr flachen Thal—
sohlen weithin unter Wasser zu setzen, das sich erst nach Wochen allmählich ver—
läuft. Jeder anhaltende Regen und die Schneeschmelze nach schneereichen Wintern