Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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Folgeeinrichtungen 36 000 Mark. — Bei den auf der rechten Seite des Mittel— 
laufs in dürftiger Moor- und Heidegegend gelegenen Feldmarken Scharring— 
hausen und Kirchdorf hatte die bei der Theilung (1870,72) bewirkte Entwässe— 
rung für den mageren Bruchboden einen Rückgang des Grasertrags verursacht, 
sodaß die Besitzer bedenklich gegen weitere Grabenzüge in den Wiesen und 
Weiden wurden. Da der Ackerboden zum Anbaue von Futterpflanzen wenig 
geeignet ist, sollte mit der bisher dort kaum bekannten Staubewässerung eine 
2,08 qkm große, durch viele kleine Heidbrinke unterbrochene Moorwiesenfläche 
eingerichtet werden; die Verhandlungen über Bildung einer Genossenschaft blieben 
jedoch ergebnißlos. — In dem an der linken Seite des Mittellaufs bei Ströhen 
beginnenden und von da nordwärts ziehenden Wietingsmoore haben gelegentlich 
der Generaltheilung in den achtziger Jahren und späterhin mit Unterstützung 
des Staates größere Kulturarbeiten an den auf S. 268 erwähnten Sand- und 
Mullwehen stattgefunden. 
Für die Wiesengründe der bei Barenburg links in die Große Aue münden— 
den Kleinen Aue und ihres wichtigsten Nebenbaches, der die Namen Kuhbach oder 
Ehrenburger Bach führt, war die Herstellung von Ent- und Bewässerungsanlagen 
bei Rathlosen, Gr.- und Kl.-Lessen 1879 und nochmals 1888,91 in Aussicht 
genommen. Schließlich mußte aber der Antrag auf Bildung einer Auewiesen— 
Meliorationsgenossenschaft zu Gr.-Lessen (,66 qkm) von der Generalkommission 
zu Hannover 1899 fallen gelassen werden, und es ist nur der Ausbau der Kleinen 
Aue auf 2,3 km in Aussicht genommen worden; aber auch dieser Plan stößt auf 
Schwierigkeiten wegen des hohen Stauziels der unterhalb gelegenen Mühle. — Glück— 
iicher verliefen die Verhandlungen über die Gründung der Ent- und Bewässerungs— 
genossenschaft zu Nord-Sulingen (Oo,62 qkm; Statut vom 26. Januar 1887). 
Bereits ein Jahrzehnt früher hatte die Generalkommission bei der Spezial— 
theilung der Grundstücke im Sulethale und seinen oberen Anfängen bis hinab 
zur Sulinger Mühle Bewässerungsanlagen für rd. 1km Moorwiesen geplant. 
Die damals nach dem hannoverschen Gesetze vom 22. August 1847 für den 
unteren Theil dieser Wiesenfläche gegründete Genossenschaft konnte aber wegen 
des Widerspruchs einer kleinen Minderheit nicht in Wirksamkeit treten, bevor 
hre Umwandlung in eine öffentliche Wassergenossenschaft nach dem Gesetze vom 
1. April 1879 erfolgt war. — Eine andere Verwendung hat das Wasser der 
Zule und ihrer Nachbarbäche für die Erhöhung des Grundwasserstandes mittels 
Stauschleusen gefunden in den bei der Verkoppelung zu Wiesen aptierten Ge— 
meinheitsabfindungen des zu Sulingen und Umgegend gehörigen Allerbruches, 
um die übermäßig entwässerten höheren Bruchflächen wieder besser ertragfähig zu 
machen. Ein 1876 bearbeiteter Entwurf hatte eine größere Anzahl von Stau— 
schleusen für die Staubewässerung von 1,23 qkm Bruchländereien vorgesehen, von 
denen jedoch nur zwei für 0,34 qkin Bewässerungswiesen hergestellt worden sind. 
h) Meliorationen im Gebiete der Großen Aue. 
Oestlicher Theil des hannoverschen Auegebiets.) 
Im vormaligen Amte Siedenburg bestanden bereits zu hannoverscher Zeit 
eine Reihe von kleineren, mit Hang- und Beetbau eingerichteten Bewässerungs—
	        
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