1. Abtheilung. 9. Kapitel.
Das Gebhielt der Hunke.
1. Bodengestalt.
Das Huntegebiet bildet einen langen und schmalen Streifen, der von Süden
nach Norden gerichtet ist. Die Hunte erhält nur aus einer geringen Fläche des
Mittelgebirgslandes Zufluß, und zwar vom Osnabrücker Höhenlande und vom
Wiehengebirge, während der größte Theil des Gebiets dem Flachlande angehört.
Das Osnabrücker Höhenland, die Fortsetzung des Ravensberger Höhen—
landes, nimmt die Landschaft zwischen den nordwestlichen Endstrecken des Teuto—
burgerwaldes und des Wiehengebirges ein. Soweit es hier in Betracht kommt,
bildet es eine Hügellandschaft ohne besonders schroffe Formen. Die Thäler mit
flach geneigten Gehängen führen auf die Scharten im Wiehengebirge zu, durch
welche die Wasserläufe in das Flachland eintreten. Durch die Wierau, einen
Nebenbach der Hase, dessen Gebiet bis fast an den Fuß des Wiehengebirges
hinanreicht, wird der zur Hunte entwässernde Abschnitt des Osnabrücker Höhen—
landes in zwei Theile zerlegt. Der größere ist der östlich gelegene, der im
Wesentlichen von der Hunte selbst entwässert wird, die bei Barkhausen eine
Scharte findet, um ins Flachland überzugehen. Dieser Theil der Hügelland—
schaft liegt zwischen etwva — 75 m am Austritt der Hunte und — 230 mm un—
weit O.-Holsten auf dem Punkte, wo die Gebiete von Hunte, Hase und Werre
zusammenstoßen. In dem kleineren westlichen Theile, dessen tiefste Stelle auf
56 m ound die höchste auf 4 152 mmeliegt, wird die Entwässerung durch
einige kleine Bäche bewirkt, die der Hunte erst im Flachlande zufließen; sie ver—
lassen das Höhenland durch Scharten des Wiehengebirges, namentlich in der
Nachbarschaft, östlich und westlich von Osterkappeln; eine dieser Scharten wird
von der Bremen— Osnabrücker Eisenbahn benutzt.
Von der langgestreckten Gebirgskette des Wiehengebirges gehören etwa
29 km zum Huntegebiet, 6 Km im Westen nur mit dem Nordabhange, der
übrige Theil mit beiden Abhängen selbst dort, wo das Wierau-Hasegebiet nahe
an den Fuß des Wiehengebirges herantritt. Der höchste Punkt in diesem Ab—
schnitte des Wiehengebirges, der Nonnenstein (4- 27411)) ist zugleich der höchste
unseres ganzen Flußgebiets, und zwar ein hydrographischer Knotenpunkt, von
dem aus das Gelände nach drei Seiten, nach der Hunte, der Werre und der