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Broßen Aue, entwässert wird. Nach Nordwesten zu wird der Gebirgszug, der
sich aus einer großen Anzahl ebenfalls langgestreckter, hier vielfach Eggen genannter
Höhen zusammensetzt, erheblich niedriger, keine von ihnen erreicht mehr — 200 m,
und die nordwestlichste Anhöhe, der Steinberg, hat nur noch 4— 142 m. Die
Scharten zwischen den einzelnen Bergrücken und die Höhenlage von einzelnen
sind schon erwähnt. Nahezu die ganze Bergkette ist bewaldet und nur die größeren
Scharten bilden Lücken in dem Walde. Fast auf der ganzen Strecke fällt das
Wiehengebirge unmittelbar zum Flachlande, und zwar zu der Minden — Diepholzer
Ebene hin ab, nur an den beiden Enden legen sich unmittelbar vor die Berg—
kette noch zwei kleine Hügelgruppen: im Osten vor den Nonnenstein die auf
S. 242/38 genannte Parallelkette bei Pr.Oldendorf (44 2111m), im Westen die
Schmittenhöhe (-4- 157 my) welche beide den Abstieg der Wasserscheide aus dem
Bergland zur Ebene vermitteln.
Innerhalb der Minden — Diepholzer Ebene zerfällt das Huntegebiet in
einen südlichen und einen nördlichen Abschnitt, die durch eine Linie von den
Dammer Bergen über den Dümmersee nach der Hügelgruppe bei Haldem und
Lemförde, den Stemmer Bergen, getrennt werden. In dem südlichen Ab—
schnitte lehnt sich zunächst an den Fuß des Wiehengebirges ein verhältnißmäßig
chmaler Streifen guten Ackerlandes, der dicht mit Dörfern und Gütern besetzt
ist, die zumeist vor einer der Gebirgsscharten liegen, welche den Verkehr nach
Süden ermöglichen. Nur im Osten und Westen verbreitert sich, ebenso wie das
anstoßende Gebirge, auch dieser Streifen. Nördlich von ihm dehnt sich eine
weite, vielfach in Wiesen umgewandelte Bruchlandschaft aus, unterbrochen durch
zumeist aufgeforstete Heideflächen. Nur bei Bohmte und Dielingen ragen kleinere
Bodenschwellen, die zum Ackerbau dienen, über die — 40,50 m hohe, fast völlig
ebene Fläche hinaus. Nach Westen zu geht die Landschaft allmählich in das
Vördener Große Moor über, ein Hochmoor, welches das südlichste Glied des
Moorstreifens bildet, der auf der linken Seite der Hunte die südlichen Olden—
burger Höhen begleitet. In diesem südlichen Abschnitt der Minden — Diepholzer
Ebene sammeln sich alle Wasserläufe, die aus dem Berglande oder vom Fuße
der Gebirge kommen, und fließen vereint in den Dümmersee, ein fischreiches
Wasserbecken von etwa 14,4 qkm Größe mit - 37 mm Spiegelhöhe.
Die Dammer Berge westlich vom Dümmersee bilden den südlichsten Aus—
läufer der Nordwestdeutschen Bodenschwelle. Die von Nordosten nach Süd—
westen gerichtete Erhebung trägt die Wasserscheide; jedoch entstehen auf dieser
mit Sand, Kies und Schotter bedeckten Höhe keine größeren Bäche. Am unteren
Theile ihres Abhanges, wo der Boden schwerer wird, finden sich größere
Siedelungen, von denen aus auch das Urbarmachen der benachbarten Moore in
Angriff genommen und zum Theile durchgeführt ist. — Auf der anderen Seite
des Dümmersees bewirken die Stemmer Berge (vergl. S. 2483) bei Haldem
und Lemförde den Abschluß des südlichen Abschnitts. Im Gegensatz zu den
Dammer Bergen sind sie aus festem Gesteine aufgebaut, und in mehreren Stein—
brüchen wird ein Mergelsandstein gebrochen, der als Baustein Verwendung
findet. Nur die nördliche Hälfte dieser unvermittelt aus dem Flachland auf—
steigenden Hügel, die eine Uebersicht über fast die ganze Minden — Diepholzer