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denn während in dem südlichsten Abschnitte, auf dem Wiehengebirge und seiner
Umgebung, etwa 600,0 Laubholz und 400,0 Nadelholz vorkommen und in den
nördlich davor gelegenen Flächen noch auf 540/,0 Laubholz erst 46/0 Nadelholz
entfallen, kehrt sich das Verhältniß in der Nähe des Dümmersees und nördlich
davon in den zu Preußen gehörigen Gebietstheilen, sowie in Oldenburg um,
da hier nur 26 und 340,0 der Waldfläche mit Laubholz, dagegen 74 und 66/0
mit Nadelholz bestockt sind. Der Nieder- und Mittelwald ist auf preußischem
Gebiete in etwas größerem Umfange (50,9 0,0) vertreten als der Hochwald,
während in Oldenburg Niederwaldbetrieb so gut wie gar nicht vorkommt.
In den südlichen Theilen des Gebiets, nämlich in den Kreisen Melle und
Osnabrück, gehören die Waldungen fast ausschließlich Privatbesitzern, da hier
von 15,2 qkm Waldfläche nur 1,1 4km dem Staate und blos 3 ha den Gemeinden
gehören. Hiervon ist der größere Theil, wie bereits oben erwähnt, mit Laubholz
bestanden. Im Allgemeinen erfolgt die Verjüngung durch Pflanzung oder Saat;
die Buche wird durch Samenschlagstellung auf natürlichem Wege verjüngt.
Streu- und Weidenutzung kommt hier etwa auf einem Drittel der Fläche vor;
doch findet sie meist nur vorübergehend statt. Eine nennenswerthe Vermehrung
des Waldbestandes hat nicht stattgefunden, wie auch andererseits nur ein geringer
Theil des Waldbodens in Ackerland und Wiese umgewandelt ist. In dem
nördlich davon gelegenen Gebietsabschnitte bis zum Dümmersee steht ebenfalls
der Wald meist in Privatbesitz, da Staat und Gemeinden nur erd. 11,0 der
ganzen Waldungen besitzen. Vorübergehende Streu- und Weidenutzung erfolgt
etwa in der Hälfte aller Waldungen. Vereinzelt haben geringe Aufforstungen
von Heideland stattgefunden.
In den preußischen Gebietstheilen, die in der Nähe des Dümmersees und
im nördlichen Huntegebiete liegen, überwiegen die Staats- und Gemeindeforsten
ganz erheblich die Privatforsten; im Kreise Diepholz gehören sogar von 16,0 qkm
Holzungen nur etwa 0,9 qkmm Privatbesitzern. Zu den etwa 26/0 der Waldfläche
umfassenden Laubholzbeständen gehören die an den Stemmer Bergen wachsenden
Buchen, namentlich aber die mehr verbreiteten, gutwüchsigen Eichen im Hochwald—
betriebe; auch in den sogenannten Holzhöfen der zerstreut liegenden Gehöfte
überwiegt die Eiche. Vorherrschende Holzart ist indessen die Kiefer. Weidenutzung
findet nicht mehr, Streunutzung nur noch in ganz geringem Umfange statt.
Entwaldungen sind hier in letzter Zeit nicht eingetreten, dagegen im Kreise
Diepholz vom Staate 2,1 qkm und von Privaten mit Unterstützung des Staates
über 1 qkm Oedländereien aufgeforstet worden.
In dem zum Großherzogthume Oldenburg gehörigen Gebietstheile sind die
Flächen des staatlichen und des privaten Besitzes nahezu gleich groß (48,4 0
und 49,2 0/0), wogegen der Gemeindebesitz nur 2,40,0 der Waldfläche beträgt.
Bei dem fast “/3 der sämmtlichen Bestände umfassenden Nadelholze handelt es
sich fast ausschließlich um die Kiefer. Unter den Laubhölzern ist ebenso über—
wiegend die Eiche vertreten. Sie ist es, welche je in kleinen Gruppen den regel—
mäßigen Bestand der Geestgehöfte bildet; Eichenschälwaldungen sind dagegen sehr
selten. In den Staatsforsten bilden Eiche, Buche und Kiefer meist reine Be—
stände; nur in den auf Lehmboden oder lehmhaltigem Sandboden stockenden