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Im Süden erreichen die Moore stellenweise noch eine Höhe von “ 20 m, im
Norden aber (im Blocklande und St. Jürgenslande) sinken sie auf weniger als
— 1 mherab. Die Marschen dagegen haben im Süden, etwa bei Halsmühlen,
wo der Ueberlieferung nach Karl der Große das Verdener Blutbad anrichtete,
rd. — 11m, an der Mündung der Lesum aber ebenfalls nur ungefähr 4— 1m
Meereshöhe.
Die Hamme-Oste-Senke, welche die Lüneburger Heide im Nordwesten
abschließt, ist fast ganz von Mooren erfüllt. Nur an zwei Stellen wird sie
brückenartig von zwei schmalen niedrigen Rücken festen Bodens durchzogen, die
mit ihren höchsten Punkten das Moor um kaum 10 Meter überragen. Der
eine dieser beiden Rücken liegt bei Bremervörde im Ostegebiete, der andere bei
Karlshöfen im Hammegebiete. Die zwischen ihnen befindliche Moorfläche mit
den Kolonien Friedrichsdorf, Augustendorf, Langenhausen, Klenkendorf, Fahren—
dorf und anderen entwässert nach beiden Seiten, und die Wasserscheide liegt hier
wenig über — 10 m. Durch den Karlshöfener Rücken führen zwei je etwa
xKm breite Lücken, von denen die eine der Hamme-Oste-Kanal benutzt, die
andere vom Rummeldeisbache durchflossen wird. Von den unterhalb Karlshöfen
gelegenen Mooren sind das Teufelsmoor auf der rechten Seite der Hamme und
die Moore um Worpswede zu erwähnen. Letztere, mit vielen Kolonien besetzt,
scharen sich um den Weyerberg (4. 51mm), der die Moorfläche um mehr als
10 m überragt, und finden dann Anschluß an das schon erwähnte St. Jürgens—
land. Am tiefsten liegen in dieser Moorgegend die Ländereien unmittelbar an
der Hamme. Dort, wo dieser Wasserlauf in die Senke eintritt und den Namen
Giehler Mühlenbach mit der Benennung Hamme vertauscht, an der Mündung
des Kollbeck, haben die weiten Uferländereien nur noch — 3m Höhe.
Vom Elb-Weser-Flachlande, das nordwestlich der eben beschriebenen
Niederung liegt, gehört nur ein verhältnißmäßig kleiner Theil zum Weser—
stromgebiete und sendet durch die Hamme, Lune und Geeste sein Wasser zur
Unteren Weser. Die Unterscheidung von drei Zonen (Marsch, Moor und
Geest) läßt sich hier nicht wie bei der Lüneburger Heide durchführen, da die
Moore keine gesonderte Zone mehr einnehmen, sondern entweder der Marsch
oder der Geest angehören. Die letztere, welche nördlich von Scharmbeck — 48 m
erreicht, ist flachwellig und stellenweise eben. Vielfach bedecken sie ausgedehnte
Moor- und Heideflächen, hin und wieder auch kleinere Wasserbecken, wie solche
jenseits der Wasserscheide bei Bederkesa häufiger auftreten. Die Moore nehmen
meistens die niedrigeren, unter 4— 20 mm gelegenen Flächen ein. Die Niederungen
der Bäche sind breit und zeigen nur flache Gehänge. Steilere Geländeformen
sind lediglich dort vorhanden, wo die Geest hart an die Lesum und Weser
herantritt, besonders auf der Strecke von Ritterhude nach Farge.
Kurz oberhalb der Geestemündung zieht sich noch einmal ein niedriger
Geestrücken ohne Steilwand an die Weser heran, auf welchem neben anderen
Dörfern auch die Stadt Geestemünde theilweise erbaut ist. In der Marsch
werden südlich von Geestemünde die Landschaften Süder- und Norder-Osterstade
sowie das Land Wührden unterschieden. An der Mündung der Gefste, also
unterhalb des niedrigen Geestrückens, liegt das Vieland. Die Grenze zwischen