Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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zeringe Krume auf festem, meist undurchlässigem Boden und nur selten auf durch— 
lässigem Sande ruht. 
Auf der linken Seite der Unteren Weser zeigt im südlichen Ab— 
schnitte das Liebenau — Syker Höhenland an seinen Abhängen gewöhnlich mächtige 
Sandmassen, die vielfach durch die zur Höhe führenden Thälchen aufgeschlossen 
sind. Auf der ziemlich ebenen Oberfläche bildet dagegen der Sandboden meist 
eine dünnere Decke, die den Geschiebelehm verhüllt und oft so schwach ist, daß 
letzterer an der Bildung des Bodens theilnimmt und dieser somit zu lehmigem 
Sande wird. Der fruchtbarste Boden des Höhenlandes findet sich in der Nach— 
harschaft des Heiligen Berges bei Vilsen, einer Gegend, die gleichzeitig der land— 
schaftlichen Reize nicht entbehrt und sich durch ihren Reichthum an großen Ge— 
schiebeblöcken auszeichnet, die freilich auch sonst auf dem Höhenlande öfters vor— 
kommen. Ebenso gehört die Umgegend von Syke zu den Gegenden mit besserem 
Boden. Die ebenen Flächen des Höhenlandes sind dagegen vielfach ununter— 
brochen von geröllreichem Heidesande bedeckt, unter dem aber auch stellenweise, 
z. B. in der Oberwaldheide, Lehm nahe an die Oberfläche tritt, die tiefer ge— 
legenen Striche von meist schmalen, langgestreckten Mooren. — In der Niederung 
vor dem Höhenlande bis zum Mündungsgebiete der Hunte liegt im Ueber— 
schwemmungsgebiete der Weser ein humusreicher, fruchtbarer, besonders für Wiesen 
geeigneter Marschboden. Oestlich; von Bruchhausen zieht sich durch die Feld— 
marken von Bruchhausen, Uenzen, Süstedt, Wachendorf, Gödestorf, Osterholz und 
Okel fast bis an das Bremische hinan eine umfangreiche Fläche, die vor der 
Eindeichung zum Ueberfluthungsgebiete der Weser gehörte, der aber wegen ihrer 
großen Entfernung vom Strome und infolge der durch ihr Gefälle begründeten 
rascheren Strömung die düngenden Sinkstoffe nicht mehr zu Gute gekommen sind. 
Sie enthält, soweit sie nicht Moor ist, eine saure, kalte, zu Ackerland nicht ge— 
eignete Bodenmischung und bringt ohne Kunstbau nur wenig und mittelmäßiges 
Gras hervor. Die etwas höher gelegenen Ländereien, die auch vor Schluß der 
Deiche hochwasserfrei waren, enthalten Sandboden von meist nur geringerer Güte, 
der aber beackert wird, oder Waldung, meist Nadelholz, trägt. Kleinere Flächen 
liegen als Heide. 
In dem durch das Mündungsgebiet der Hunte abgetrennten nördlichen 
Abschnitte findet sich nur Marsch und Moor. Die Marsch besteht durchweg 
aus fettem Klaiboden, von dem der weitaus größte Theil (80 bis 900/0) dem 
Graswuchs, der kleine Rest zur Garten- und Ackerkultur dient. Die Moore 
in den vom Strome mehr entfernten Gegenden sind größtentheils in Kultur 
genommen, gewöhnlich durch das sogenannte „Umschießen“, das im Heraufholen 
des unter dem Moor gelegenen Klaibodens besteht. Auch hier nehmen Grün— 
ländereien den größeren Raum ein, wenn auch nicht in gleichem Maße wie in 
den Marschen. Die Inseln endlich sind ausschließlich mit Marschboden bedeckt. 
3. Gewüssernetz. 
Innerhalb des hier betrachteten Gebiets erhält die Weser einen erheblicheren 
Zufluß nur durch die von rechts einmündende Lesum, die eine 2047 qkm große
	        
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