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borerst noch unterworfen bleiben, lassen wir hier nur diejenigen Mengen folgen, die
sich auf besonders bemerkenswerthe Wasserstände beziehen. Wir haben dabei nicht
die unmittelbaren Messungs- und Rechnungsergebnisse beibehalten, sondern diese
durch eine zeichnerische Darstellung etwas ausgeglichen.
Wasserstand
Bezeichnung
MNW des Jahres.
MW des Sommers—
MW des Jahres.
MW des Winters.
UHW des Sommers.
von 20/0 überschritten .
— cobm/see 1/qkm
ma. P.
0706
058 29 5,88
o,79 42 7,6
1,00 58 10,5
1,73 118 21,5
230 160 29,1
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Man sieht, daß die Wassermenge anfangs nur wenig schneller wächst als der
Wasserstand, dann aber immer rascher, so daß sie schon für die Pegelhöhe, die
nur 20/0 aller Wasserstände überschreiten, über 160 chm,sec beträgt. Die
zuvor angeführten, 1878 erfolgten Flügelmessungen fügen sich dieser Reihe be—
friedigend ein.
Ueber die Ausuferungshöhe, die ungefähr auf 2,5 m a. P. zu Hedemünden
liegt, führte nur eine vereinzelte Messung hinaus, die am 11. März 1896 unweit
Münden, und zwar bei dem Wasserstande 8,41 meam dortigen Pegel angestellt
wurde. Sie ergab 316,12 ebm,/ sec (0,057 cbm/qkm). Am Pegel zu Hede—
münden bewegte sich der Wasserstand an jenem Tage etwa zwischen 2,7 und
2,8 m, also in der Nähe des mittleren Hochwassers. Hiermit stehen indessen
die Ergebnisse der neuesten Schwimmermessungen im Widerspruch, die nach
dem oben bezeichneten Verfahren beim Hochwasser vom März 1901 auch auf
Wasserstände über der Ausuferungshöhe ausgedehnt wurden. Danach hätte die
Wassermenge bei Wasserständen zwischen 2,7 und 2,8 m a. P. Hedemünden nur
190 bis 210, also rd. 200 cbhm,/sec betragen und wäre beim Wasserstande
3,15 m a. P. erst auf 250 cbm/sec gewachsen. An anderer Stelle kommen wir
hierauf noch zurück. Falls eine noch nicht abgeschlossene Untersuchung die Richtig—
keit der zuletzt genannten vorläufigen Ermittlungen bestätigen sollte, so würden die
bei neueren Brückenbauten gemachten Annahmen über die größte Abflußmenge der
Werra in ihrer untersten Strecke (rd. 1000 ebm/ sec, sekundliche Abflußzahl 0, 18 bis
O, 19 cbm/ qkm) ganz bedeutend zu hoch sein.
III. Wasserwirthschaft.
Die Werra ist zwar nicht planmäßig ausgebaut, aber doch auch in den nicht—
schiffbaren Strecken keineswegs verwildert, wie aus der folgenden, nach den
einzelnen Bundesstaaten und preußischen Landestheilen getrennten Darstellung der
am Flußlaufe vorgenommenen Bauten hervorgeht. Zur Schiffahrt dient die
Werra in dem als schiffbar geltenden, 67,96 kmm langen Theile des Unterlaufs