— 430 —
bedeckung machten öfter zusammen eine Zeit von 60 bis 80 Tagen aus. Im Winter
1844 /45 herrschte sogar, wenn man der betreffenden Aufzeichnung Glauben schenken
darf, ein 111-tägiger Eisstand.
7. Wassermengen.
Wir machen hier nur einige knappe, rein berichtende Angaben, und behalten
uns eine nähere Untersuchung für diejenige Stelle des Werkes vor, an welcher
wir die Wasserführung der einzelnen Quellflüsse im Zusammenhange mit der des
Weserstroms betrachten.
Die ersten näher verbürgten Messungen der Wassermenge fanden im Jahre
1879 bei Bonafort mittels hydrometrischen Flügels, doch nur bei 3 recht mäßig
hohen Wasserständen statt:
dag 4 pp gethehdWonafortitlGethwin. Wahsermenge Abflußzaht
16. Sept. — 0,08 m 1,36 m 0,78 m 16,4 chm/sec 2,36 1/4km
7. Okt. 0,02 , 1,57, 0,97, 28,1 F 4,05 ,
27. Okt. 0,20, 2,04, 1,151, 59,6 8,57 „
Die Wasserstandshöhen entsprechen ungefähr dem MNW des Winters, dem MW
des Sommers und die größte dem MW des Winters.
Sodann sind bei den Hochwassern der neunziger Jahre im Mittel- und im
Unterlaufe des Flusses mehrfach Messungen mit Schwimmkörpern erfolgt, die im
Einzelnen zwar von Widersprüchen nicht frei sind, aber doch zeigen, daß die
Fulda bei einem Wasserstande von 2 mm a. P. zu Rotenburg, also in der Höhe
des mittleren Winterhochwassers, dort etwa 200 cbmm/ sec führt (O, 083 cbin/ qkim),
während bei Kassel zu den Wasserständen 1,8 bis 2,83 m a. P. Wassermengen
von 400 bis 600 cbm,/sec gehören, sodaß die Wassermenge der unteren Fulda
für MIW hier auf 500 cbm,/Sec (0,072 cbm/qkm) anzunehmen wäre.
Während diese Messungen mehr gelegentlicher Natur waren, ist neuerdings
der Versuch gemacht worden, ebenso wie bei der Werra die Wassermengen durch
Messung der Oberflächengeschwindigkeit in der Strommitte planmäßig festzustellen.
Für die Meßstellen in der kanalisierten Fulda steht die mittlere Strömungs—
geschwindigkeit zu der durch die Messungen ermittelten Oberflächengeschwindigkeit
ungefähr im Verhältnisse O,68: 1. Die höchste auf diese Weise gefundene Wasser—
menge beträgt 541 cbm,sec beim Wasserstande 4,12 mea. P. Guntershausen, der
,40 m über dem MIW für 1896, 1900 liegt. Was die dem Höchststande vom
18. Januar 1841 entsprechende größte Abflußmenge anbelangt, so liegen hierüber
verschiedene rechnerische Ermittlungen vor; der neuesten Berechnung nach würde
sie für die untere Fulda bei und unterhalb Kassel auf etwa 1900 bis 2000 cbm/ Sec
anzunehmen sein, entsprechend der sekundlichen Abflußzahl 0,273 bis 0,287 oder
rd. O,28 cbhm/ qkm für das ganze Fuldagebiet.
Unter gewöhnlichen Verhältnissen führt die Fulda ziemlich viel Wasser, wenn
auch im Vergleiche mit der Gebietsfläche weniger als die Werra, da sie in höherem
Maße als diese auf die Speisung aus Regenbächen angewiesen ist. Immerhin
besitzt das Gebiet auch zahlreiche Wasserläufe, die vorwiegend aus Quellen gespeist