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Unter Berücksichtigung dieser Bedingungen und der örtlichen Verhältnisse haben
die Staustufen die in folgender Tabelle angegebenen Lagen, Stauspiegelhöhen und
Gefälle erhalten:
Nr.
Km.
Stauanlage
Stauspiegel⸗
höhe
Größtes
Gefälle
—
II
III
IV
V
4,46 Wolfsanger
3,47 Spickershausen —
11,93 Kragenhof
16,02 Speele
20,13 Wilhelmshausen
24,30 Bonafort
27,26 Münden
Niedrigwasser der Weser —
132,98
13008
128,98
126,98
12452
122,06
11028
115.63
2,00
2,00
2,00
2,46
2,46
2,81
3,62
Das Gefälle sämmtlicher Staustufen beträgt sonach 17,35 mm, wozu dann noch
vom Rückstaupunkte des Wolfsanger-Wehres bis zum Beginne der Stationierung
an der alten Kasseler Schleuse (4 134,84) 1,86 m Fallhöhe kommen. Der Rücken
des festen Unterbaues der Nadelwehre J bis III liegt 0,40 m unter dem
hydrostatischen Staue der folgenden Haltung, bei IV und Vrnur 0,24 m und bei
VI sogar O,11 m darüber, weil hier anfangs die unterste Haltung 0,850 mm höher
gelegt werden sollte, entsprechend der Kronenhöhe des oberen Mündener Wehres.“*)
Die Tiefe unter dem ehemaligen Niedrigwasserspiegel (1,834 m a. P. Bonafort;
der jetzige hat nach Durchbaggerung der 1,85 m unter dem hydrostatischen Staue
tiefen, rd. 20 m breiten Fahrrinne eine andere Lage) beträgt dann 0,64 bis
1,17 m, und zwar ist sie am kleinsten bei der Staustufe Wilhelmshausen; jedoch
kann auch dieses Wehr die öfters eintretenden Hochwassermengen (4,835 m a. P.
Bonafort) von 400 cbm,/sec ohne nachtheiligen Aufstau und ohne Ueberfluthung
der Mauerkronen abführen. Letztere liegen an allen Staustufen 1,0 m über dem
hydrostatischen Stauspiegel, dessen Erhöhung um 0,2 mm vorgesehen ist. Die lichte
Weite der Wehre beträgt 56,87 mm und ist durch je einen den Fischpaß enthaltenden
Mittelpfeiler in zwei Oeffnungen (30,25 26,62m — 25 22Nadelfelder) getheilt.
Blos bei Speele, wo zwischen der Stauanlage und dem stromabwärts gelegenen
Wassertriebwerke als unterer Abschluß des Mühlenkanals ein 155 mm langes
Ueberfallwehr mit 0,2 m höherem Stauspiegel liegt, konnte die Lichtweite des
Nadelwehres auf 45,98 m (38 Nadelfelder) beschränkt werden. Bei Spickershausen
ist das Flußbett so breit, daß neben dem Nadelwehre noch ein festes, rd. 26,1m
langes Ueberfallwehr und außerdem für den Mühlenkanal ein schräges Ueber—
fallwehr angeordnet ist.
Die Schleusen liegen am linken Ufer, auf dem sich der Leinpfad befindet,
im Flußbette selbst ohne Trennungsdämme; nur bei Münden befindet sich die
*) Durch besondere Genehmigung ist dem Eigenthümer der Graumühle 1808 gestattet
worden, die Krone des unteren Wehres auf -119,45 m zu erhöhen, jedoch mit der Ver—
pflichtung, einen Fischpaß einzubauen, dessen Schlupfloch O,50 m Tiefe und rd. 0,38 m
Breite hat.