Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

2. Abtheilung. 4. Kapitel. 
Die Eder. 
J. Ilußlauf und Ilußthal. 
1. Uebersicht. 
Die Eder entspringt in einem sumpfigen, von beschattenden Wäldern dicht 
umschlossenen Wiesenthälchen am Westhange des Ederkopfs. Ihr Quellbach 
umfließt mit Richtung gegen Norden und Nordosten den vom Ederkopfe gegen 
Erndtebrück vorgestreckten Bergzug. Hier beginnt der Oberlauf mit einem 
nahezu halbkreisförmigen, mit dem Kamme des Rothlagergebirges konzentrischen 
Bogen bis zur Truftbachmündung. Von da bis nach Frankenberg beschreibt 
die obere Eder östliche Richtung in einem flachen Bogen am Südfuße der 
Winterberger Hochfläche und ihres niedrigeren Vorlandes. Der Mittellauf 
besteht aus den beiden Schenkeln eines Knies, von denen der erste gegen Nord— 
nordosten bis zur Ittermündung, der zweite gegen Osten bis Affoldern gerichtet 
ist. Im inneren Winkel erhebt sich das Hainasche Gebirge, auf der Außenseite 
am ersten Schenkel das oben erwähnte Vorland der Winterberger Hochfläche, am 
zweiten Schenkel das Waldecker Höhenland. Der bei Affoldern beginnende 
Unterlauf fließt durch das Buntsandsteingebirge und die flachhügelige Land— 
schaft Niederhessens, und zwar zunächst in ostsüdöstlicher Richtung bis zu seiner 
Vereinigung mit der Schwalm, deren letzte Strecke am Steilhange des Homberger 
Höhenlandes nordwärts zieht, ebenso die unterste Strecke der Eder bis zur Ein— 
mündung in die Fulda bei Grifte. 
Von der Quelle bis Battenberg liegt das Flußthal vollständig in den Ge— 
steinen des Schiefergebirges der Devon- und Kohlenformation, desgleichen der 
Mittellauf von Frankenberg abwärts. Dagegen bedeckt die breite Niederung am 
Anfange des Mittellaufs zwischen Battenberg und Frankenberg jene Bruchlinie, 
auf der das rechtseitige Buntsandsteingebirge gegen das linkseitige ältere Gestein 
abgesunken ist. Die zahlreichen scharfen Schleifen des Flußthals im Schiefer— 
gebirge an den Endstrecken des Ober- und Mittellaufs, nämlich von Hatzfeld bis 
Battenberg und dann wieder von der Ittermündung bis Affoldern, dürften 
großentheils durch die Streichungsrichtung der Gesteine hervorgerufen sein, die
	        
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