571 —
hausener Nadelwehres auszuführen. Ein 1893 ,94 hierfür bearbeiteter Entwurf
ergab jedoch so hohe Kosten, daß auf die Ausführung der zusammen rd. 1,2 Km
sangen Durchstiche endgültig verzichtet werden mußte.
Wollte man die jetzige Flußlage beibehalten, so war es aber nothwendig,
sie durch die Fluthmulde der Eidinghäuser Masch zu entlasten, diese Oo,8 km
lange Fluthmulde gegen lästige Ueberschwemmungen einzudeichen und eine genügend
weite Fluthbrücke im Zuge der Straße Oeynhausen — Eidinghausen anzulegen. Da
der bisherige, nicht zur Wirksamkeit gelangte Deichverband zur Ausführung dieser
weitergehenden Aufgabe nicht berufen erschien, wurde an seiner Stelle die Entwässe—
rungsgenossenschaft zu Oeynhausen (1,02 qkm; Statut vom 8. September 1899)
gegründet, die mit hohen Zuschüssen des Staates, Provinzial- und Kreisver—
bandes den auf 101000 Mark veranschlagten Bau zu übernehmen beabsichtigt.
Die Abmessungen sind so gewählt, daß etwa die Hälfte der rd. 5320 bis 620 cbm,/ sec
betragenden Abflußmenge bei großen Hochfluthen durch die Werre und die Hälfte
durch die eingedeichte Fluthmulde abfließen wird. Die Deichkrone an der Ab—
zweigungstelle der Fluthmulde soll auf — 48,76 mm liegen, etwa 0,5 m über dem
höchsten Hochwasserspiegel (4. 48,26 m). An dererd. 2 Km unterhalb der Rück—
mündung der Fluthmulde befindlichen Werremündung ist das größte Hochwasser
der Weser am 10./11. März 1881 auf — 47,56 mm gestiegen. Da bei einer
solchen Hochwassererscheinung die Fluthwelle der Werre früher als die der Weser
eintritt, wird der Rückstau an jenem Punkte jedenfalls nicht höher als 4 48,26 m
reichen. Seitens der Grundbesitzer der Gemeinde Werste wird gewünscht, der
Fluthmulde eine weitere Ausdehnung in westlicher Richtung zu geben, um damit
die scharfe Flußschleife unterhalb des Nadelwehrs zu entlasten.