Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

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der Diemel und Schwülme treten durch den Rückstau öfters Verschotterungen 
ein, wenn ihr bei Ankunft der Weserfluthwelle schon im Fallen begriffenes Hoch— 
wasser viele Schottermassen mitgebracht hat. Dieselbe Erscheinung zeigt sich 
ebenfalls bei den noch zu erwähnenden Wasserläufen, die minder grobe Geschiebe 
und ständig mehr Wasser abführen als die kleinen Wildbäche. Aber auch bei 
letzteren reicht der Schuttkegel in den Bachlauf mindestens bis zur Rückstaugrenze 
des Hauptstroms zurück und dehnt sich dort, ein uferloses Schotterbett bildend, 
hreiter aus als in der Weser, deren Strömung nur das grobe Gerölle mit 
teilerer Böschung liegen läßt. 
Dem Mittellaufe der Oberen Weser fließen als geschiebeführende Wasser— 
säufe auf der linken Seite vom Hörterschen Hügellande zu: bei Beverungen die 
Bever (Km. 52,4), bei Godelheim die Nethe (Km. 63,9), bei Höxter der Boller— 
hach Km. 67,9), bei Albaxen die Saumer (Km. 77,8), bei Polle der Poller Bach 
Km. 92,2), bei Brevörde die Glesse (KKm. 94,6), oberhalb Pegestorf der Eichel— 
bach (KKm. 102,7) und zuletzt bei Emmern die Emmer (Km. 128,0). Ihre Ge— 
schiebe bestehen hauptsächlich aus Kalkstein des Muschelkalkgebirges; jedoch bringt 
die Emmer als gröberes Gerölle auch Sandsteine bis zu Kopfgröße. Bei den 
großen Bächen, die einen längeren Lauf zurücklegen, sind die Schotterstücke minder 
groß als bei den kleinen, äußerst gefällreichen Wildbächen, besonders Saumer und 
Fichelbach, deren Schuttkegel eine merkliche Einwirkung auf das Zurückdrängen 
des Strombetts nach rechts ausgeübt haben, was beim Beverbache gleichfalls 
geschehen ist, hier aber infolge der Pflege ihrer Anhägerungen für die Zwecke der 
Landgewinnung. Die Vorgänge an den Mündungen dieser letztgenannten Bäche 
werden im 3. Kapitel der 2. Abtheilung dss. Bos. erwähnt. Hier sei nur noch mit— 
getheilt, daß die Ablagerungen an der Bever- und Nethemündung wohl nicht 
ediglich aus diesen beiden Bächen stammen, sondern theilweise von der Weser 
elbst dorthin gebracht sein müssen, mindestens die Sandsteinstücke, die sich bach— 
aufwärts nur im Ueberschwemmungsgebiete des Hauptstroms finden. 
Auf der rechten Seite empfängt der Mittellauf vom Solling bei Boffzen 
die Rottmünde (Km. 66,1), bei Lüchtringen den Otterbach (Km. 73,3) und bei 
Holzminden die Holzminde (Km. 80,2), ferner aus einem vom Längenthale am 
Fuße der Hils- und Ith-Kette abgezweigten, am Eckberge in das Weserthal 
auslaufenden Thälchen die Lenne (Km. 111,9). Die übrigen Wasserläufe, z. B. 
Beverbach, Forstbach und Ilsebach, führen nur feinere Wanderstoffe und Sinkstoffe 
in die Weser. Dagegen bringen die Sollingbäche, von der weniger geschiebe— 
reichen Holzminde abgesehen, viel grobes Buntsandsteingerölle; auch die Lenne 
ührt manchmal groben Schotter und Kies aus Kalkstein und Sandstein in 
großen Massen herbei und hatte im Mai 1898 einen Schuttkegel auf 25 bis 
30 mm Breite vorgeschoben. 
In den Unterlauf ergießen sich dicht oberhalb Hameln links die Humme 
Km. 133,8), und rechts die Hamel (Km. 133,2), beide im Rückstaubereiche der 
Hamelner Wehranlage, wo sich bei Km. 133,5 grobe Geschiebe zeigen, die viel— 
leicht früher von dem auf S. 18 erwähnten Weserstromarme aus der Hamel dort— 
hin gebracht worden sind. Jetzt bleibt das Gerölle der Hamel weiter oberhalb 
'm eigenen Bette zurück, während die Humme ausnahmsweise Schotter, gewöhnlich
	        
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