Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

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Zandstreifen ziemlich nahe kommt und wegen seines flachen Anstiegs zur Herstellung 
—V D erscheint. Jenseits des Dorfes Grambke, wo 
die Dünenzunge mit — 4mW in die Wümme⸗Lesumniederung ausläuft, steigt der 
Steilhang des Geestlandes, das längs der Hamme, Wümme, Lesum und Weser 
bis unweit Neuenkirchen (gegenüber Elsfleth) zieht und dann nordwärts umbiegt, 
auf — 20/80 m an. In seinem nördlichen Verlaufe ermäßigt sich die Höhen⸗ 
lage bald derart, daß bei Wulsbüttel und Hagen nur noch einzelne Kuppen auf 
18/20 m ansteigen. Zwischen den Niederungen der Drepte, Lune und Rohr 
wird das Marsch- und Moorland von vereinzelten, 4 8/11 m hohen Geest⸗ 
rücken besäumt, und die jens eits der Rohrniederung bis Geestemünde vorspringende 
Geestzunge erhebt sich gleichfalls auf — 6,11 m. 
Das von den soeben beschriebenen Thalwänden und Geesthöhen begrenzte 
Niederungsgelände hat im Südosten bei Hoya — 17 m und an der Aller— 
mündung — 12 m, in der Linie Osterholz — Thedinghausen ⸗ Achim etwa — 9m, 
m Zuge der das Ochtum— und Weserthal durchquerenden Eisenbahnlinie Venlo— 
Hamburg — 5,6m, dicht unterhalb Bremen nur noch rd. 4. 1m, von Elsfleth 
b kaum 4 0,5m mittlere Höhenlage; große Flächen der eingedeichten Marschen 
in der Unterweser liegen noch niedriger. Da das mittlere Tidehochwasser zwischen 
Vegesack und der Geestemündung auf rd. 4 1,6/1,7 mm ansteigt, so können die 
Marschen nur bei Ebbe entwässern und bedürfen des Deichschutzes, zumal die Sturm 
Authen auf 4 4/5 m anschwellen. Ein namhafter Theil der rd. 1390 4km großen 
Niederungen des Unterlaufs der Unteren Weser hat aber eine so geringe Höhen— 
lage, daß die natürliche Entwässerung nicht ausreicht und eine künstliche Trockenhal⸗ 
tung eingerichtet werden mußte. Einschließlich der Marschflächen an der Lesum und 
Hunte, handelt es sich hierbei um rd. 400 qkm Niederungsland, das durch allmähliche 
Senkung infolge seiner Entwässerung in diese tiefe Lage gekommen ist. Bei Betrach— 
ung der wasserwirthschaftlichen Verhältnisse gehen wir hierauf etwas näher ein. 
In der vorstehenden Uebersicht über die Höhenlage der Thalsohle fallen 
zwei Eigenthümlichkeiten besonders auf: erstens das verhältnißmäßig starke 
Längsgefälle der Thalsohle bei Bremen und zweitens das noch stärkere Quergefälle 
der Niederung im Südosten. 
Das starke Längsgefälle findet sich grade an der Grenze des Tidegebiets, 
vogegen unterhalb der Huntemündung kaum noch Unterschiede in der mittleren 
Höhenlage der Thalquerschnitte vorhanden sind. Jedenfalls weichen die niedrigen 
und hohen Stellen von der mittleren Höhenlage jedes einzelnen Thalquerschnitts 
weitaus mehr ab als jene Unterschiede unter einander. Dies würde darauf 
schließen lassen, daß es sich um eine erst unlängst verlandete Meeresbucht handelt, 
auch wenn es nicht geschichtlich bekannt wäre, daß noch vor wenigen Jahrhunderten 
einige Mündungsarme der Weser nach dem Jadebusen hinüber geführt haben. 
Ferner läßt das starke Thalgefälle bei Bremen vermuthen, daß hier das von den 
Schwankungen des Meeres abhängige Mündungsbecken des Stromes seit langer 
Zeit sein oberes Ende gefunden hat. Am Fuße des vom Binnenstrome geschütteten 
Schuttkegels begann hier seewärts das eigentliche Delta. 
Im weiteren Sinne kann man aber auch die oberhalb anschließende Hoya — 
Fremener Niederung als den inneren Theil des Mündunasbeckens bezeichnen.
	        
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