Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

2. Abtheilung. 4. Kapitel. 
Wasserwirthschaftliche Verhältnisse bei Hameln. 
Die wasserwirthschaftlichen Verhältnisse bei Hameln sind so eigener Art, 
daß ihre Darlegung ein besonderes Kapitel erfordert. In erster Linie prägt die 
Wehr-⸗ und Schleusenanlage der Eigenart ihren Stempel auf. Soweit der Stau 
des Wehres zurückreicht (KKm. 130), hat sich bisher die Wassertiefe auch bei 
Niedrigwasser als für die Schiffahrt genügend und die Herstellung von Strom— 
»auten als nicht nothwendig erwiesen. Spuren des hydraulischen Staues sind 
noch weiter oberhalb bis Km. 128/9 bemerkbar, aber ohne Bedeutung. Unter— 
halb des Wehres liegt eine längere Strecke, deren Gefäll- und Querschnittsverhältnisse 
nn innigem Zusammenhange mit der Höhenlage des Wasserspiegels im Unterwasser 
der Mühlen und der Schiffschleuse bei Hameln stehen. Wenn man letztere Grenze 
etwas reichlich weit steckt, d. h. aus Zweckmäßigkeitsgründen bis zum Ende der 
Wasserbauinspektion Hameln (Km. 141,62), so umfaßt unser 4. Kapitel die Be— 
schreibung der wasserwirthschaftlichen Zustände in der rd. 11,6 kmm langen Weser— 
trecke ober⸗ und unterhalb Hameln von Ohr bis Fischbeck. Da die Stromthal— 
tarte in 1:50000 (Bl. 12,13) zur Veranschaulichung unserer Mittheilungen 
nicht ausreicht, haben wir diesem Bande ein Kartenbild in größeren Maßstäben 
eigefügt: für den Stromlauf von Tündern bis unterhalb Hameln in 1: 25000, 
ür die Strecke bei der Stadt in 1: 5000. 
1. Oertliche Verhältnisse bei Hameln. 
Die rechtseitige, bei Ohsen beginnende breite Niederung oberhalb Hameln ist 
rüher von mehreren Stromarmen durchzogen worden, die ihre Lage mehrfach 
erändert haben und sich theilweise vor der Stadt wieder vereinigten (vergl. 
S3. 17/18). Wie früher erwähnt, ist offenbar ehemals ein bedeutender Strom— 
arm im Osten von Hameln durch die Fluthmulde gegangen, die noch bei den 
höchsten bekannten Hochfluthen im 19. Jahrhunderte durchströmt, aber infolge 
der fortgeschrittenen Bebauung jetzt für den Hochwasserabfluß verschlossen worden 
ist. Die Stadt liegt also zwar größtentheils im natürlichen Ueberschwemmungs⸗ 
gebiete der Weser und des Hamelbachs, der den alten Festungsgraben speist, kann 
iber gegenwärtia aus dem Hauptstrome nur noch durch Rückstau unter Wasser
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.