Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

2. Abtheilung. 6. Kapitel. 
Wasserwirthschaftliche Verhältnisse. 
Von Schlülselburg bis zur Ullermündung. 
l. Natürliche und politische Vorbedingungen. 
Zwischen Schlüsselburg und der Allermündung fließt die Weser durchweg in 
einem breiten Alluvialthale des diluvialen Flachlandes. Während auf der rechten 
Zeite das von Natur hochwasserfreie Gelände noch mehrfach, zuletzt bei Dörverden 
vom Strome berührt wird, nähert es sich an der linken Seite nur bei Stolzenau 
ind Sebbenhausen dem Stromufer. Die rechtseitigen Niederungen haben daher 
eine zwar ansehnliche, aber doch mäßige Ausdehnung, ebenso die linkseitigen Nie— 
derungen bis unterhalb Schweringen; von Bücken ab dehnt sich dann links die 
weite Hoya — Bremener Niederung nach der Unteren Weser aus. Das Gefälle 
des Stromes wird durch zahlreiche, theilweise recht scharfe Krümmungen und 
Schleifen noch mehr vermindert, als dem Gefälle des Thalzugs entsprechen würde; 
hesonders schwach ist es auf der letzten Strecke, wo die Begrenzung des Thales 
oerschwindet und durch hochwasserfreie Deiche ersetzt ist. Hauptsächlich diese 
Krümmungen und ihre Folgeerscheinungen, theilweise auch die im Strombette 
iegenden widerstandsfähigeren Geschiebebänke haben von jeher eine, durch den 
Ausbau größtentheils ausgeglichene Verschiedenheit des Gefälles auf kürzeren 
Ztrecken bewirkt, einen Wechsel zwischen Stromschnellen und gefällarmen Stellen. 
Obgleich die Stromschnellen nicht so reißend waren wie in den oberen Weserstrecken, 
Jalten einige von ihnen doch früher als sehr gefährliche Schiffahrthindernisse, be— 
sonders an den Liebenauer Steinen und bei Rohrsen. Der geringeren Geschwindig— 
keit entsprechend, nehmen die von der Weser mitgeführten und bei Hochwasser in 
Bewegung gesetzten Geschiebe an Größe des Kornes, freilich aus den auf S. 110/ 111 
erwähnten Gründen nicht allmählich, ab; Grand und feiner Kies herrschen indessen 
»is zur Allermündung über den Sand vor. Eine bedeutende Zufuhr an Geschieben 
und Sinkstoffen haben stets die abbrüchigen Ufer geliefert, mehr als die mit Aus— 
nahme der Großen Aue wenig in Betracht kommenden, meistens sogar ganz un— 
hedeutenden und in der letzten Strecke vollständig fehlenden Seitengewässer. 
Die politischen Vorbedingungen lagen für die einheitliche Gestaltung der 
vasserwirthschaftlichen Verhältnisse so günstia wie möalich, da der Stromlauf,
	        
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