Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

2. Abtheilung. 9. Kapitel. 
Jischereiverhältnisse und Ilußverunreinigung. 
1. Verbreitung der wichtigsten Fischarten. 
Dem Zwecke unseres Werkes entsprechend, kann die Fischerei nur insoweit 
hetrachtet werden, als sie mit den übrigen wasserwirthschaftlichen Verhältnissen 
in Beziehung steht. Meistens sind die Beziehungen nicht freundlicher Art, da fast 
alle Vorkehrungen zur wirthschaftlichen Verwerthung des Wassers mit gewissen 
Nachtheilen für seine lebende Bevölkerung und ihren Fang verbunden sind oder 
doch von den Fischern für nachtheilig gehalten werden. Bevor wir hierauf ein— 
gehen, sei ein Blick auf die Verbreitung der wichtigsten Fischarten im Weserstrom— 
gebiete geworfen, wobei die Angaben von Metzger über die fiskalischen Gewässer 
des Preußischen Staates als Grundlage dienen.“) 
Die vom Thüringerwalde kommenden Seitengewässer der Werra sind 
Forellenbäche. In der Schleuse findet sich zuweilen die Aesche ein; bei Kloster— 
Veßra führt sie Forellen, Aale und Krebse in geringer Menge. Die zahlreichen 
kurzen Seitenbäche der mittleren und unteren Werra dienen für die Forelle nur 
als Laichplätze und zum Aufenthalte der jungen Brut; die meisten Mutterfische 
halten sich außerhalb der Laichzeit in den größeren Gewässern auf. Reich an 
Forellen ist besonders die aus dem Rhöngebirge kommende Ulster, in der auch 
die Aesche häufiger vorkommt. Der Lachs ist im Werragebiete ein seltener Gast. 
Wie in den übrigen Gewässern des ehemaligen Kurhessens sind neben der 
Forelle, dem Aale und dem Hechte die Barbe, Zärthe, Döbel, Plötze und ge— 
ringere Weißfischarten die häufigsten Flußfische. Blei, Barsch, Karpfen, Schlei 
und Karausche finden sich nur an geeigneten Stellen. Im Gebiete der Fulda 
gehören die Wasserläufe des Rhöngebirges und des Vogelsberges zu den besten 
Forellenbächen. Die Schwalm führt von werthvollen Fischen hauptsächlich Aale 
und Hechte. Am wichtigsten als Fischwasser ist die Eder, die nebst ihren Neben— 
bächen für den Frankfurter Fischmarkt die am besten bezahlte Waare liefert. 
Außer den Forellen und Hechten des Edergebiets werden namentlich die Aeschen 
geschätzt, die vom Kreise Biedenkopf bis zur oberen waldeckischen Grenze abwärts 
*) Prof. Dr. A. Metzger „Beiträge zur Statistik und Kunde der Binnenfischerei des 
Preußischen Staates“. Berlin 1880.
	        
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