Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

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Uebersicht. Einwirkung der Nebenflüsse. 
1. Uebersicht. 
Am Vereinigungspunkte der beiden Quellflüsse Werra und Fulda beträgt 
der Flächeninhalt des Weserstromgebiets nur 12460 qkm, d. h. um über 1000 qkm 
weniger als derjenige des Oderstromgebiets am Endpunkte der kanalisierten Oberen 
Oder. Bis zur Einmündung der Aller, des weitaus größten Nebenflusses, nimmt die 
Gebietsfläche auf 327 Km Länge blos um 9851 qkm zu, beträgt dort also 22311 
kin, d. h. etwa ebenso viel wie der Flächeninhalt des Oderstromgebiets unterhalb 
Breslau. Von jener ziemlich geringen Gebietszunahme entfällt nicht ganz die 
Hälfte auf die beiden aus dem Mittelgebirge kommenden Nebenflüsse Diemel 
und Werre, sowie auf den Flachlandfluß Große Aue. Der Rest vertheilt sich 
auf zahlreiche kleine Flüßchen und Bäche, die nach längerer Trockenheit dem 
Hauptstrome meistens wenig Wasser zuführen und theilweise manchmal ganz aus— 
trocknen. Als stetige Zubringer von einiger Bedeutung sind zu nennen: im Gebirgs— 
lande die Schwülme, die Bever, die Nethe, die Lenne, die Emmer, die 
Hamel, die Humme, die Exter und die Kalle, ferner im Flachlande die 
Bastau, die Bückeburger Aue, die Gehle und der Meerbach. Durch den 
Hinzutritt der Aller, deren Niederschlagsgebiet 135 594 qkm umfaßt, vermehrt 
sich die Gebietsfläche um rd. 700/0 ihres bisherigen Inhalts, also auf 37905 qkm; 
sie hat nunmehr etwa die Größe des Oderstromgebiets unweit Grünberg. Was 
weiterhin dazu kommt, übt auf den Abflußvorgang des Binnenstroms keine Ein— 
virkung mehr aus; denn die unterhalb mündenden namhaften Gewässer, die 
Lesum (Wümme und Hamme) und die Hunte, erreichen die Weser erst jenseits 
der Tidegrenze. Die Abflußverhältnisse im Tidegebiete, welche durch die Unter— 
weser-Korrektion eine vollständige Umgestaltung erfahren haben, betrachten wir 
m letzten Kapitel dieser Abtheilung. 
Bevor der Abflußvorgang übersichtlich dargestellt wird, sei auf die große 
Verschiedenheit zwischen der Weser und der oben mit ihr in Vergleich gestellten Oder 
hingewiesen. Während dieser Strom nur durch den Zufluß der Wassermassen 
aus dem 4534 qkm großen Gebiete der Glatzer Neisse in den Stand gesetzt 
wird, der Großschiffahrt ohne künstlichen Aufstau zu dienen, trägt die aus einem
	        
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