Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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Strecke mehrere große Ausbiegungen, während er in der nordnordwestlich ge— 
richteten Strecke, die bis oberhalb Weferlingen reicht, nur eine größere Biegung 
zwischen Schwanefeld und Walbeck zeigt. Auch im Einzelnen weisen diese beiden 
Strecken denselben Unterschied auf; während zwischen Ummendorf und Morsleben 
das Bachbett noch viele kleine Krümmungen hat, ist unterhalb Morsleben der 
hier vielfach künstlich begradigte Lauf ziemlich gestreckt. Kurz oberhalb Wefer— 
lingen verläßt die Aller die bisherige Richtung, indem sie sich auf einer etwa 
5 kmlangen Strecke nach Nordnordost wendet; von Seggerde ab macht sie als— 
dann aber wieder eine Biegung nach Westen auf Saalsdorf zu und darauf 
abermals zurück nach Osten. Kurz oberhalb der bei Lockstedt erfolgenden Ein— 
mündung der Spetze schlägt sie nunmehr die Richtung nach Norden und bei der 
Spetzemündung selbst nach Nordwest ein; in dieser Richtung fließt sie in mehr— 
fachen schwachen Biegungen noch über die Grenze des Oberlaufs, an der Graf— 
horster Schleuse, hinaus. 
In Bezug auf die zuletzt genannte Strecke ist noch zu bemerken, daß sich 
an den Mühlen bei Lockstedt, bei und unterhalb Gehrendorf und bei Büstedt 
Umfluthen vorfinden, die bei höheren Wasserständen einen erheblichen Theil des 
Wassers, das nicht durch die Triebwerke abgeführt werden kann, ableiten. Eine 
wichtigere Theilung findet oberhalb Oebisfelde statt, wo sich von der die Stadt 
im Osten umfließenden Aller ein Kanal abzweigt, der sich erst wieder etwa 
1,7 kmn unterhalb der Stadt mit dem eigentlichen Allerlaufe vereinigt. Der Kanal 
ist, wie in dem Abschnitte über Flußbauten dargelegt wird, erst im Anfange der 
sechziger Jahre gebaut worden; doch führt er jetzt den Namen Aller, während 
der ehemalige Lauf jetzt Mühlenkanal heißt. In beiden Armen sind Schleusen er— 
cichtet worden, die den Wasserabfluß derart regeln, daß bei kleinen Wasserständen 
die Hauptwassermenge durch den Mühlenkanal zu den beiden unterhalb der Stadt 
gelegenen Mühlen abgeleitet wird, während bei höheren Wasserständen der neu 
angelegte Allerarm einen wesentlichen Antheil an der Abführung des Hochwassers 
nimmt. Von dem Mühlenkanale zweigt sich kurz oberhalb der Stadt der Stadt— 
graben ab, der diese westlich umfließt und sich dann wieder mit dem Kanale 
vereinigt; außerdem ist auch noch für die gleich unterhalb bei Kaltendorf ge— 
legene Mühle ein Seitenarm für die Freifluth angelegt worden. 
Theilt man den Oberlauf, wie oben angegeben, in zwei Strecken, von denen 
die obere bis zur Einmündung des ersten größeren Seitenbaches, des Schölecke— 
baches, reicht, so ergeben sich für die Entwicklung die in der nachstehenden kleinen 
Tabelle angegebenen Zahlen. 
Flußstrecke 
Lauf⸗ Thal⸗ 
länge länge 
km km 
Luft⸗ 
linie 
km 
Lauf⸗Thal-⸗Fluß⸗ 
Entwicklung 
o/ 
Quelle-Schöleckebachmün⸗ 
dung..... 
Schöleckebachmündung — 
Grafhorster Schleuse . 21,0 
Oberlauf 561 
34,2 
32,6 28,38 4,01 18,2 20,8 
18,8 15,8 16,5 19,0 38,6 
55480 5814108383056
	        
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