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eine 1,75 mmebreite Berme vor, an die sich eine 13/2-fache Böschung anschließt.
Im Allgemeinen liegt der Kanal im Einschnitt und nur auf einzelnen kürzeren
Strecken, in denen das Gelände tiefer liegt, war es nöthig, niedrige Seiten—
dämme anzulegen.
Der Hauptlauf ist auf der Strecke, auf welcher sich neben ihm der Kanal
hinzieht, wie gesagt nicht ausgebaut worden. Infolge der mangelhaften Unter—
haltung ist er hier stellenweise arg verwildert, sodaß nicht allein Ufereinbrüche,
sondern auch Mittelsänder im Flußlaufe entstanden sind. Eine Verbesserung des
Flußbettes hat erst von dort ab, wo der Kanal wieder einmündet, bis Dieckhorst,
kurz oberhalb der Einmündung der Oker, stattgefunden. Hier ist durch Bagge—
rungen und Begradigungen ein für gute Vorfluth ausreichendes Bett geschaffen
worden. Unterhalb der Einmündung bis zur Stadt Celle sind nur im achtzehnten
Jahrhundert, als man damit umging, die Aller bis Gifhorn aufwärts schiffbar
zu machen, gründlichere Aufräumungsarbeiten vorgenommen worden. In neuerer
Zeit hat es sich hier nur um gelegentliche Arbeiten zur Verbesserung des Fluß—
betts gehandelt, das aber im Allgemeinen für eine genügende Vorfluth hin—
reichend ist.
Das Hochwasserbett des Mittellaufs ist nur an wenigen Stellen durch Ver—
wallungen eingeengt, und daher vermag sich das Hochwasser meist über das ganze
natürliche Ueberschwemmungsgebiet auszudehnen. Unterhalb der Grafhorster
Schleuse, im Drömling, ist dies Ueberschwemmungsgebiet sehr ausgedehnt; hier
wird es nur im Osten durch eine Verwallung begrenzt, die den Uebertritt von
wildfließendem Allerhochwasser nach dem im Ohregebiete gelegenen Drömlings—
antheile verhüten soll. Bei Vorsfelde zieht sich das Ueberschwemmungsgebiet aber
ganz beträchtlich zusammen, erweitert sich indessen bald wieder, um sich von
Dannenbüttel ab wieder erheblich zu verkleinern. Von unterhalb Gifhorn bis un—
gefähr zur Einmündung der Oker hin ist das Hochwasserbett auf beiden Seiten
von dünenartigen Erhebungen eingefaßt, die im Mittel etwa 400 m von einander
entfernt sind.
Bald unterhalb der Einmündung der Oker treten sodann Deichanlagen auf,
die sich bis unterhalb Langlingen erstrecken. Es handelt sich hier um Sommer—
deiche, von denen der rechtseitige bald unterhalb Müden, der linkseitige bei Flettmar
beginnt. Von Nienhof ab, wo sie noch einen Abstand von etwa 400 m haben,
rücken diese Deiche allmählich näher an einander, sodaß sie sich an der engsten
Stelle an der Brücke bei Langlingen nur in einer Entfernung von etwa 40 m
von einander befinden, während die Entfernung am unteren Ende der Deiche
bis auf ungefähr 900 m anwächst. Weiter unterhalb bis Celle hin findet eine
künstliche Einschränkung des Hochwasserbetts nur noch auf einer kurzen Strecke bei
Wienhausen statt, wo sich am linken Ufer eine Verwallung in einer Länge von
ungefähr 700 m hinzieht, während am rechten Ufer eine Verwallung von etwa
1,6 kme Länge vorhanden ist. Auf der Strecke, auf welcher sich die beiden Ver—
wallungen gegenüberliegen, beträgt ihr Abstand von einander nur etwa 70 m.
Im Uebrigen kann sich das Hochwasser im Flußthale meist ziemlich weit aus—
dehnen, da auch natürliche Erhebungen nur streckenweise näher an den Fluß
herantreten.