Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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Das Bett der Aller ist in der obersten Strecke des Mittellaufs, soweit sie 
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auch hier in der Sohle fast durchgehends von dem Sande, der aus dem Ober— 
laufe stammt, bedeckt. Weiter unterhalb, wo das ganze Thal sandig wird, be— 
stehen auch die Ufer aus Sand; doch finden sich vielfach in den Sanden einzelne 
Humusschichten, die durch die Wiesenkultur entstanden, dann aber bei einem 
größeren Hochwasser wieder von Sand bedeckt worden sind. Die Sohle enthält in 
den unteren Strecken vielfach auch Kies, der durch die Nebenflüsse, so besonders 
durch die Oker, zugeführt wird. 
c) Unterlauf. 
Obgleich die Aller bis Celle aufwärts schon seit sehr langer Zeit für die 
Schiffahrt benutzt ist, sind, wie in dem Abschnitte über Flußbauten näher ausgeführt 
wird, bestimmte Pläne für den Ausbau des Flusses noch nicht festgesetzt worden. 
Indessen sieht man jetzt eine Tiefe von O,9 mm bei kleinstem Wasserstande für den 
Unterlauf als ausreichend und zweckmäßig an und hält dabei eine Breite, die von 
20 m bei Celle nach unten hin bis auf 56 mm anwächst, für angemessen. Nur 
in der untersten Strecke unterhalb der Stadt Verden wird eine größere Tiefe 
angestrebt. Hier legt man den Bauausführungen einen Querschnitt zu Grunde, 
der bei niedrigstem Wasser (das gleich einem Wasserstande von — 0,29 a. P. 
Westen angenommen ist) eine Wassertiefe von 1,26 m hat. In Bauwerkshöhe, 
die 1,0 m über dem genannten Niedrigwasser liegt, soll dabei die Breite des 
Flusses 56m betragen. Unter der Annahme einer 1/2-fachen Böschung der 
Bauwerkköpfe und einer Steigung der Krone von 1: 30 nach dem Ufer hin, 
ergiebt sich danach die Breite bei Mittelwasser zu ungefähr 70 mm, bei Niedrig— 
wasser zu ungefähr 54m und in der Sohle zu annähernd 49 m. Im Allge— 
meinen sind hier auch die erstrebten Tiefen erreicht, wenngleich durch Sandfelder, 
die sich an die vorspringenden Ufer der Krümmungen anlegen, die Breite stellen— 
weise erheblich eingeschränkt wird. Dafür steigen in den Gruben der Krümmungen 
die Tiefen recht beträchtlich; so zeigen sich bei Km. 103, 104 und 1085 Tiefen bis 
zu 6m. 
Das Hochwasserbett ist in den oberen Strecken fast überall durch das 
natürliche Gelände begrenzt und wechselt hier sehr stark in seiner Breite; neben 
Engen von etwa 200,300 m kommen Erweiterungen bis gegen 2 kmevor. Eine 
solch starke Erweiterung des Ueberschwemmungsgebiets ist auch bei Ahlden, unter— 
halb der Einmündung der Leine, vorhanden, wo das Hochwasser über das linke 
Ufer tritt und an Ahlden vorbei, theilweise auch durch die A. Leine und durch 
muldenartige Bodenvertiefungen, die den ehemaligen Lauf der Aller noch be— 
zeichnen, seinen Weg wieder nach dem Flußlauf unterhalb Ahlden nimmt. In 
der unteren Strecke bilden vielfach Deiche die Grenze des Hochwasserbetts, deren 
Entfernung vom Flusse sehr ungleichmäßig ist. Am engsten rücken die an beiden 
Ufern gelegenen Winterdeiche bei Otersen (KKm. 95) an einander, sodaß hier nur 
ein Abstand von 220 mm bestehen bleibt. Da aber der rechtseitige Deich etwas 
oberhalb einen Ueberfall von 500 m Länge hat, der etwa 1mm unter dem höch— 
sten Hochwasser liegt, so finden hier die Hochwassermassen Platz zum seitlichen
	        
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