Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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6. und 7. Form und Bodenzustände des Flußthals. 
a) Oberlauf. 
Unterhalb ihrer Quelle nimmt die Aller ihren Weg zunächst durch eine 
aur schwach ausgeprägte, stark abfallende Bodensenkung, tritt dann aber etwa 
—AVV 
die umschließenden Höhen mit verhältnißmäßig steilen Abhängen abfallen. Bei 
Ummendorf verläßt sie dieses Becken in einem kleinen Thale, das oberhalb und 
unterhalb dieses Ortes ziemlich eng ist und sich nur dort erweitert, wo der Ort 
sich ausbreitet. Etwas weiter unterhalb Ummendorf treten die Höhen aber 
wieder mehr von dem Wasserlaufe zurück, sodaß nunmehr auf der Thalsohle 
Raum für die Ausbreitung eines allerdings nur schmalen Wiesengeländes ent— 
steht. Diesem Thalgrunde folgt die Aller bis unterhalb Weferlingen, wo bei 
dem Hinzutritte des Schöleckebaches eine nicht unbeträchtliche Erweiterung des 
Thales erfolgt. Zugleich ermäßigt sich auch hier die Neigung der oberhalb 
stellenweise ziemlich steil abfallenden Abhänge ganz erheblich, sodaß eine breite, 
flache Thalmulde entsteht, durch die die Aller in mehrfachen Windungen ihren 
Weg nimmt. Bei Oebisfelde verläßt sie auch dieses Thal und tritt nunmehr in 
die weite Ebene des Drömlings ein. 
Im Allgemeinen werden die Thalwände und ebenso die Thalsohle von 
leichtem Lehmboden bedeckt, der stellenweise auch in lehmigen Sand übergeht. 
Fast überall sind die Thalhänge als Ackerländereien benutzt, während sich auf 
der Thalsohle an ihren breiteren Stellen meist Wiesen vorfinden. Unterhalb 
Oebisfelde, wo das Thal sich zur Drömlingsniederung erweitert, ist der Unter— 
grund meist moorig; doch ist über diesen an einzelnen Stellen auch Lehmboden 
ausgebreitet. 
b) Mittellauf. 
Von der Grafhorster Schleuse ab durchschneidet die Aller den Drömling, 
der sich als ganz flache, sich nur wenig über den Wasserspiegel des Flusses er— 
hebende Ebene weithin ausdehnt und nach Osten hin ohne eine natürliche Wasser— 
scheide in das Gebiet der Elbe übergeht. Daher ist hier, um das Allerhoch— 
wasser von den östlichen Theilen des Drömlings abzuhalten, durch eine Verwallung 
eine künstliche Wasserscheide geschaffen worden. Im Norden und Süden aber 
wird der Drömling durch die sanft abfallenden Abhänge der Lüneburger Heide 
und der Helmstedter Höhen begrenzt. Nach Westen hin ziehen sich die Höhen 
von beiden Seiten näher aneinander, sodaß sich das Thal bei Vorsfelde ganz 
erheblich verengt. Namentlich tritt der Fuß der Nordabhänge mit verhältniß— 
mäßig steiler Neigung näher an den Fluß heran, während die südlichen Thal— 
hänge ziemlich flach auslaufen. Unterhalb Vorsfelde erweitert sich das Thal 
wieder, indem sich die südlichen immer flacher werdenden Abhänge allmählich von 
der Aller mehr und mehr entfernen. 
Die Bodenbeschaffenheit entspricht dabei im Drömling den oben für die 
unterste Strecke des Thales des Oberlaufs gemachten Angaben, während in den 
Thalwänden, namentlich des Abfalls der Lüneburger Heide, ein stark sandiger
	        
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