Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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müßte. Im Jahre 1863 wurde daher durch einen Nachtrag zu dem Staatsvertrage 
festgesetzt, daß sowohl der Fachbaum der Allerschleuse, wie auch derjenige der 
Schleuse im Allergraben und die Sohle des Grabens an der Abzweigung um 
,31m (I Fuß) gesenkt werden solle. Dadurch ermäßigte sich aber das Gefälle 
auf 0,521 8,00 (1: 1920 — 79/2 Zoll/ 100 Ruthen). Man war daher, um die 
festgesetzte Abführung von 3,86 cbmm Wasser möglich zu machen, genöthigt, die 
Grabensohle auf 1,57 m (5 Fuß) und die Schleusen auf 3,77 m (12 Fuß) zu 
verbreitern. Die Tiefe und die Böschungsverhältnisse des Grabens blieben aber 
aunverändert. 
Bei dem Ausbaue des Allerbetts, der gleich unterhalb der Grafhorster 
Schleuse begann, wurde der Lauf des Flusses bis unterhalb der Einmündung der 
Kl. Aller, die, wie auf S. 11 bereits angegeben, gleichfalls verlegt wurde, durch— 
gehends begradigt; das Bett der Aller erhielt dabei eine durchschnittliche Tiefe 
von 1,26 m (4 Fuß), 1/fache Böschungen und eine Sohlenbreite, die von 4,88 m 
(141/0 Fuß) an der Grafhorster Schleuse bis auf 10,67 m (34 Fuß) an der Ein— 
mündung der Kl. Aller stieg, unterhalb aber bis Weyhausen 12,55 m (40 Fuß 
betrug. Das Gefälle war dabei in der obersten Strecke bis zur Biegung, die 
der Allerlauf nach Eintritt in den Drömling aus der nordwestlichen in die west— 
südwestliche Richtung macht, zu 0,521 0,00 (1: 1920 — 73/2 Zoll / 100 Ruthen) und 
in den übrigen Strecken zu 0,167 (1: 6000 — 2142 Zoll / 100 Ruthen) bestimmt 
worden. Die verlassenen Strecken des ehemaligen Allerbetts wandelte man damals 
und auch noch später zum Theil in Entwässerungsgräben um, so namentlich in 
der Strecke zwischen Wolfsburg und Warmenau. 
Bei Wolfsburg, wo ein hochgelegener Damm, der das Allerthal durch— 
schneidet, die Vorfluthverhältnisse in sehr ungünstiger Weise beeinflußte, traten 
auch mehrfache Verbesserungen für eine leichtere Abführung des Hochwassers ein. 
Zunächst wurde aus der Aller südlich von Wolfsburg eine Umfluth, deren Bett 
eine Sohlenbreite von 4,39 m (14 Fuß), I/e-fache Böschungen und eine Tiefe von 
1,26 m (4 Fuß) besitzt, abgezweigt und in einen unterhalb einmündenden Mühlen— 
bach geführt. Die nach Süden über diese Umfluth führende Brücke erhielt dabei 
eine lichte Weite von 7,85 m (25 Fuß) und wurde mit einer Stauvorrichtung 
versehen. Auch der Stellfelder Damm, der, wie vorhin schon angegeben, etwas 
weiter unterhalb in der Nähe der Einmündung der Kl. Aller das Allerthal kreuzt, 
erhielt zur Verbesserung der Vorfluth genügend weite Durchflußöffnungen, und 
zwar dadurch, daß über das verlegte Bett der Aller eine neue Brücke von 18,40 m 
(63 Fuß, hannoversches Maß) Lichtweite erbaut wurde, daß ferner bei 3 der 
bereits vorhandenen Brücken die Durchflußöffnungen vergrößert wurden und daß 
schließlich auch noch eine neue Fluthbrücke geschaffen wurde. 
Der Ausbau des Allerbetts ist nur bis etwa 0,4 Kin unterhalb der Ein— 
mündung der Kl. Aller durchgeführt. Von hier ab hat man dem weiteren Aus⸗ 
baue des natürlichen Wasserlaufs die Anlage eines neuen Seitenkanals vor— 
gezogen, der bei höheren Wasserständen einen erheblichen Theil der Wassermengen 
abführen soll. Die Gründe, die zu dieser Maßnahme geführt haben, lassen sich 
kurz dahin zusammenfassen, daß die Begradigung des Allerbetts in der fraglichen 
Strecke mehr Schwierigkeiten bot, als die Anlage des Seitenkanals, daß dabei
	        
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