Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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bauung einer neuen Fluthschleuse mit 2 Oeffnungen von zusammen 6 mm Licht— 
weite für einen gefahrlosen Abfluß der Allerhochwasser Sorge getragen worden. 
Von der Okermündung an abwärts sind abgesehen von den bereits erwähnten 
Arbeiten, die im 18. Jahrhundert zur Schiffbarmachung der Aller von Celle auf— 
wärts ausgeführt worden sind, durchgreifende Verbesserungen nicht vorgenommen. 
Nur an einzelnen Stellen fanden in neuerer Zeit Umbauten kleineren Umfanges 
statt; so wurde in den Jahren 1869,71 die Allerstrecke zwischen Oppershausen 
und Wienhausen von den Anliegern unter erheblichen Beihülfen von Seiten des 
Staates und der Provinz begradigt; ferner wurde die Brücke bei Schwachhausen 
im Jahre 1862 um eine Jochbreite von rd. 5,80 m erweitert und im Jahre 1882, 
nachdem in den sechziger Jahren die rechtseitigen Ueberlaufstellen durch Erhöhung 
des Zufahrtweges beseitigt worden waren, in der Höhenlage ihrer Fahrbahn um 
50 em erhöht. 
c) Der Unterlauf. 
Schon seit vielen Jahrhunderten ist die Strecke der Aller unterhalb der 
Stadt Celle von der Schiffahrt benutzt worden. Noch in der ersten Hälfte des 
borigen Jahrhunderts war der Schiffsverkehr auf dieser Flußstrecke sehr rege. 
Durch den Aufschwung aber, den die Beförderung der Güter durch die Eisen— 
bahnen nahm, wurde die Allerschiffahrt mehr und mehr zurückgedrängt, sodaß sie 
in den siebziger Jahren fast völlig eingegangen war. Wie wenig man in jener 
Zeit auf sie Rücksicht nahm, geht daraus hervor, daß man bei dem im Jahre 1878 
erfolgten Umbaue der Brücke bei Winsen die bis dahin vorhanden gewesene 
Durchfahrtöffnung mit festen Ueberbauten versah, sodaß der Verkehr durch die— 
selbe nur bei kleinen Wasserständen für niedrige Schiffe möglich war. Im 
nächsten Jahrzehnt aber machte sich mit dem Emporblühen von Industrien in den 
AD 
Wasserbeförderung von Gütern in größerem Maße geltend und daher mußte man 
darauf bedacht sein, den Schiffahrtsweg, der früher wohl für kleine Schiffe aus— 
reichend gewesen war, auch für den Verkehr von leistungsfähigeren Fahrzeugen 
einzurichten. Im Anfange der neunziger Jahre wurde deshalb mit der Aufstellung 
von Entwürfen für den Ausbau der Aller vorgegangen. Da man dabei vor Allem 
eine bessere Wasserverbindung der Stadt Hannover mit Bremen ins Auge faßte, 
so wurde bei der Aufstellung der Entwürfe für die untere Strecke bis zur Leine— 
mündung eine größere Tiefe vorgesehen als für die oberhalb gelegene Strecke. 
Während man nämlich für die Strecke von Celle bis zur Leinemündung eine Tiefe 
bei kleinstem Wasserstande von 0,8 bis o,9 mm für ausreichend hielt, wollte man 
der unterhalb befindlichen Strecke eine Tiefe von 1,25 mm bei kleinstem Wasser 
geben. Dabei sollte die Breite des Flusses zwischen den Strombauwerken von 20 m 
bei Celle bis auf 566 in bei Verden zunehmen. 
Der mit diesen Entwürfen zugleich aufgestellte Entwurf für eine bessere 
Schiffbarmachung der Leine, dessen Kostenanschlag nach der Festsetzung der Vor— 
prüfung mit einem Betrage von über 10 Millionen Mark abschloß, wies indessen 
darauf hin, daß die Herstellung einer Wasserverbindung Hannovers mit der Weser
	        
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