Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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Schwankungen auf eine die verschiedenen Gebietstheile in ähnlicher Weise treffende, 
allgemeine Ursache, also auf Witterungseinflüsse, zurückzuführen sind. Faßt man 
die Mittelwasser der einzelnen Sommer zu 10-jährigen Mitteln zusammen, die 
von 5 zu 5 Jahren fortschreiten, so erhält man ein klarer hervortretendes Bild 
über den Wechsel längerer regenarmer und regenreicher Zeiträume. Gleicht man 
dann noch in einer zeichnerischen Darstellung der Mittelwerthe eines längeren 
Zeitraumes auch diesen Wechsel durch einen schlanken Linienzug aus, so wird 
dadurch der Einfluß der verschiedenen Witterungsverhältnisse nahezu aufgehoben, 
sodaß nur noch die Wasserstandsänderungen, die auf andauernde Veränderungen 
des Flußbetts zurückzuführen sind, übrig bleiben. 
Wie im Bd. III näher mitgetheilt ist, haben an der Weser überall seit den 
vierziger Jahren bedeutende Senkungen der Wasserstände stattgefunden. Eine 
nach dem oben bezeichneten Verfahren für den Weserpegel zu Hoya durchgeführte 
Untersuchung hat eine solche Senkung ganz augenfällig dargethan; auch durch 
eine auf Grund von Wassermengenmessungen, die in neuerer Zeit zur Ausführung 
kamen, bewirkte Ermittlung wird die Senkung der Wasserstände bestätigt. Für 
den Allerpegel zu Westen, dessen Beobachtungen bis zum Jahre 18853 zurückreichen, 
ergiebt sich jedoch ein anderes Bild; für diese Stelle folgt nämlich aus den Unter— 
suchungen unter Berücksichtigung aller Umstände, daß hier die Wasserstände keine 
Aenderung durch Umgestaltung des Flußbetts erfahren haben. Kann man dies 
aber annehmen, so haben wir einen Ausgangspunkt für die Beurtheilung der 
Veränderungen an den übrigen Strecken des Flusses gewonnen. Man kann dann 
nämlich aus dem Vergleiche der Wasserstände an diesem Pegel mit denjenigen 
der oberhalb bis zur Einmündung des nächsten Zuflusses gelegenen Strecke fest— 
stellen, ob in dieser Strecke Hebungen oder Senkungen stattgefunden haben. Ein 
solcher Vergleich zwischen den Wasserständen an den Pegeln zu Westen und Ahlden 
ergab, daß das Steigen und Fallen an beiden Pegeln annähernd proportional 
erfolgt. 
Unter Zugrundlegung der so gewonnenen Beziehungen der Wasserstände 
im Sommer 1899 wurde alsdann das Verhältniß der Wasserstände in früheren 
Zeiträumen, und zwar sowohl für die einjährigen, wie auch für mehrjährige 
Mittelwerthe der Sommerwasserstände, an beiden Pegeln berechnet. Das 
Ergebniß ist in der auf S. 245 stehenden Tabelle zusammengestellt. In ähnlicher 
Weise ist auch für die Pegel zu Ahlden und Winsen ein Vergleich vorgenommen 
worden. Da aber zwischen diesen beiden Pegelstellen die Leine einmündet, deren 
Wasserführung auf den Pegelstand zu Ahlden einwirkt, konnten bei den Unter— 
suchungen nur solche Zeitabschnitte gewählt werden, in denen der Wasserstand 
der Leine nahezu unverändert in derselben Höhe (nämlich — 0,25 ma. P. Basse) 
verblieb. Aus den Beziehungen zwischen den Wasserständen an den Pegeln zu 
Westen und Ahlden einerseits und zu Ahlden und Winsen andererseits, ließen 
sich dann ohneweiteres auch die Beziehungen zwischen den Wasserständen an 
den Pegeln zu Westen und Winsen herstellen. In ähnlicher Weise erfolgte auch 
die Herleitung der Beziehung zwischen dem Verhalten der Wasserstände an den 
Pegeln zu Celle und Westen. Legt man das Verhältniß, das zwischen den Wasser—
	        
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