Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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Auf dem linken Ufer der Aller sind dagegen Verwallungen, die in dem 
mehr erwähnten Staatsvertrage auch hier unter bestimmten Bedingungen zuge— 
lassen waren, nicht ausgeführt; nur unmittelbar vor der Ortschaft Grafhorst ist 
zum Schutze gegen das Andringen des Hochwasser ein Deich angelegt, der sich an 
die dort befindliche Schleuse anschließt. 
Auch die am Oberlaufe der Aller ausgeführten Meliorationsanlagen stehen, 
abgesehen von einzelnen kleineren Ausführungen, wie beispielsweise die Begradi— 
gung der obersten Strecke des Wasserlaufs im Thalbecken bei Eilsleben und 
Wormsdorf, im Zusammenhange mit dem Ausbaue der Aller im Anfange der 
sechziger Jahre. Durch diesen wurde es ermöglicht, viele bis dahin nasse und 
versumpfte Wiesen trocken zu legen, höher gelegene Wiesen aber in Aecker um— 
zuwandeln (vergl. S. 233). Besondere Genossenschaften zur Ausführung der 
Arbeiten sind hier jedoch nicht entstanden, da es sich eigentlich nur um Folge— 
einrichtungen des größeren Unternehmens handelte. 
b) Mittellauf. 
Die Verwallungen an der obersten Strecke des Mittellaufs sind ebenso 
wie die im vorhergehenden Abschnitte besprochenen Anlagen nicht eigentliche 
Deiche, sondern ebenfalls Dämme, die das Uebertreten des Hochwassers aus dem 
Aller- in das Ohregebiet verhindern sollen. 
Wie schon auf S. 234 mitgetheilt, waren zu diesem Zwecke bereits im acht⸗ 
zehnten Jahrhundert an der Grenze zwischen Preußen und Braunschweig zwei 
Dämme, der Kiefholzdamm und der Fangdamm, angelegt worden, die aber dem 
Allerhochwasser den Eintritt in den zum Ohregebiete gehörigen Drömlingsantheil 
nicht völlig sperrten. Auf Grund des oben genannten Vertrages wurde aber 
dieser völlige Abschluß im Anfange der sechziger Jahre durchgeführt, sodaß nur 
noch das durch den mit Schleusen versehenen Allergraben abgeleitete Wasser in 
das Ohregewässernetz gelangen kann. Der Abschluß wurde dadurch erreicht, daß 
einerseits der Kiefholzdamm bis an das höhere Gelände bei Breitenrode fort⸗ 
geführt und am anderen Ende mit dem Fangdamme durch einen Querdamm ver— 
bunden wurde, und daß andererseits ein neuer Damm angelegt wurde, der die 
nördlich vom Mittelgraben vorspringende Ecke des Fangdammes mit den An— 
höhen bei Rühen verbindet. 
Abgesehen von einzelnen ganz kurzen Deichstücken, die nur zum Schutze der 
allernächsten Nachbarschaft dienen, sind sonst in dem bis zur Okermündung 
reichenden oberen Abschnitt des Mittellaufs Deichanlagen nicht vorhanden. Da— 
gegen beginnen gleich unterhalb der Okermündung auf dem rechten Ufer unter— 
halb Müden und auf dem linken Ufer bei Flettmar Deiche, die sich bis in die 
Gegend von Nordburg und bis unterhalb Langlingen hinziehen. Diese Anlagen 
sind zum Theil im Zusammenhange mit den hier ausgeführten Bewässerungs— 
anlagen angelegt und sollen die dahinter liegenden Flächen gegen die Ueber— 
fluthung durch Sommerwasser schützen. Wie schon auf S. 226 angeführt, rücken 
die Deiche an der Stelle, an welcher die Brücke bei Langlingen die Aller über— 
schreitet, sehr nahe an einander. Der rechtseitige Deich schließt sowohl oberhalb 
wie unterhalb an das höhere Gelände an und läuft annähernd parallel mit dem
	        
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