Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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kreuzt; doch besitzen die in den Straßendämmen gelegenen Brücken, wie vorhin 
angegeben ist, hinreichend große Oeffnungen, um das Hochwasser ohne schädlichen 
Aufstau abzuführen. Auch der Straßendamm, der zwischen Büstedt und Oebis— 
felde das Ueberschwemmungsgebiet durchschneidet, bietet nach der bei dem Aus— 
baue der Aller erfolgten Erweiterung der Schäferbrücke dem Abflusse des Hoch— 
wassers kein besonderes Hinderniß, zumal er nicht, wie es nach dem Staatsver— 
trage von 1859 unter bestimmten Bedingungen gestattet worden war, vollständig 
hochwasserfrei gelegt worden ist, sondern in erheblicher Länge vom Hochwasser 
überfluthet wird. — Auch die Stauwerke der am Oberlaufe in größerer Anzahl 
vorhandenen Mühlen geben bei Hochwasser zu keinem schädlichen Aufstaue Ver— 
anlassung, da sie hinreichend große Frei- oder Umfluthen haben. In dieser Be— 
ziehung ist schon oben ausgeführt worden, daß an einer Anzahl von Mühlen, 
bei denen die Freifluthen nicht ausreichend waren, bei dem Ausbaue der Aller 
neue Umfluthen angelegt worden sind. 
b) Mittellauf. 
Vor dem im Jahre 1859 abgeschlossenen Staatsvertrage über die Ent— 
wässerung des Drömlings und den Ausbau der Aller wirkte, wie bereits oben 
erwähnt worden ist, der Stellfelder Damm infolge der ungenügenden Durchfluß— 
öffnungen der in ihm vorhandenen Brücken sehr verzögernd auf den Abfluß der 
sich im Drömling ansammelnden Wassermassen ein. Ebenso besaß auch der 
Wolfsburger Damm unzulängliche Durchflußöffnungen. Außerdem befanden sich 
zwischen diesen beiden Dämmen mehrfach kleinere Verwallungen, die den Abfluß 
des Wassers gleichfalls verzögerten. Durch die im Anfange der sechziger Jahre 
ausgeführten Bauten wurden hier aber, wie schon mehrfach erwähnt, nicht allein 
die Durchflußweiten in den beiden Hauptdämmen vergrößert und vermehrt, son— 
dern auch die kleineren Verwallungen vollständig beseitigt, sodaß jetzt hier nir— 
gends mehr ein schädigender Aufstau des Wassers stattfindet. 
Der früher auf den Abfluß des Hochwassers außerordentlich ungünstig ein— 
wirkende Einfluß der Stauanlage bei der Mühle zu Gifhorn kommt nach Aus— 
bau des Allerkanals nicht mehr zur Geltung, weil bei größerem Sommerhoch— 
wasser durch diesen Kanal der Haupttheil der Wassermengen abgeführt wird. 
Ebenso sind auch die nachtheiligen Wirkungen, welche die Mühle zu Dieckhorst 
früher auf den Ablauf des Hochwassers ausübte, durch die Anlage einer ge— 
nügenden Freifluth jetzt beseitigt. 
Ein nicht unerhebliches Abflußhinderniß bieten dem Hochwasser die Deiche, 
die von Müden und Flettmar ab den Fluß auf beiden Seiten einfassen und 
sich, wie früher schon angeführt, bei Langlingen bis auf etwa 40 mmeinander 
nähern. Doch ist der Stau bei Sommerhochwasser insofern nicht von besonderer 
Bedeutung, als die oberhalb der Enge gelegenen Ländereien eben durch die 
Sommerdeiche geschützt sind. Bei Winterhochwasser werden die Deiche allerdings 
überströmt; eine solche Ueberstauung ist jedoch im Allgemeinen wegen der frucht— 
baren Beschlickung durchaus erwünscht. Aehnlich liegen die Verhältnisse auch bei 
den Deichanlagen bei Oppershausen und Wienhausen; doch handelt es sich hier
	        
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