Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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dann bedeutend langsamer; in der Aller ist dagegen der Fluthgipfel immer schon auf 
seiner Vorderseite so flach, daß die Abflußmenge zuletzt nicht mehr viel zunimmt. 
Schon diese Betrachtungen geben manche Fingerzeige zur Erklärung der 
Erscheinung, daß die größte Abflußmenge der Aller, obwohl das von diesem 
Flusse entwässerte Gebiet größer ist als das der Werra und der Fulda zusammen, 
und obwohl diesem Gebiete ein bedeutender Theil des Harzes angehört, doch 
nicht einmal der Größtmenge der Fulda allein gleichkommt, sondern mit etwa 
1750 chm/ sec wohl rd. 200 chm,sec kleiner ist. Das Flußgebiet der Aller 
weist, um Alles zusammenzufassen, eine Reihe höchst ungleich gearteter Bestand— 
theile auf, die nicht allein merklich verschiedene Niederschlagsverhältnisse besitzen, 
sondern sich auch in der Wiederabgabe des Wassers sehr ungleichmäßig verhalten. 
Denn während aus dem Berglande der oberen und mittleren Leine das Tage— 
wasser großentheils recht schnell abrinnt, ist das Flachlandgebiet der Aller meist 
von wasseraufnahmefähigen Sandschichten überdeckt; außerdem aber sind weite 
Moorflächen in dasselbe eingesprengt, in denen sich große Wasservorräthe an— 
sammeln können. Alles dies trägt dazu bei, die größte sekundliche Abflußmenge, 
zu der die Leine mehr als die Aller beisteuert, verhältnißmäßig gering zu halten; 
dagegen werden die Hochwasserwellen derartig gedehnt, daß die gesammte in ihnen 
enthaltenen Wassermengen vielfach schwerlich kleiner sein dürften als beispiels— 
wveise bei der Werra und Fulda zusammen. 
3. Wasserstandsbewegung. 
Wie die Tabelle zeigt, befindet die oberste Pegelstelle der Aller sich erst an 
der Grenze zwischen dem Ober- und Mittellaufe des Flusses, an der Grafhorster 
Schleuse; jedoch sind für diese Stelle nur einige Hauptzahlen der Wasserstands— 
bewegung bekannt. Die Aufzeichnungen für die nächste Pegelstelle, Vorsfelde, um— 
fassen erst wenige Jahre. Gegen die Verzeichnisse für Brenneckenbrück sind zwar 
einige Bedenken, namentlich betreffs der Hochwasserbeobachtungen, zu erheben; 
im Ganzen scheinen sie aber doch brauchbar zu sein. Dagegen läuft der Pegel 
an der Brücke zu Langlingen trocken, wenn das Wehr an der oberen Abzweigung 
des Wienhäuser Mühlenkanals, in dessen Staubereich er sich befindet, niedergelegt 
Höhenlage des 
Pegelstelle Nullpunktes 
Beginn der Verzeichnisse 
Mm 
Grafhorster Schleusee. 
Vorsfelde . . 
Brenneckenbrück 
Langlingen sBrücke.. 
getnen Schleuse, O-P. u. UV.-P. 
Celle .. 
Winsen 
Ahlden 
Westen 
Verden 
457,612 
155.075 
32,800 
20,367 
10,828 
12,601 
9,836 
April 18096 
1. April 1864 
7. Oktober 1859 
1. Januar 1888 
1. Mai 1889 
16. September 1859 
1. Januar 1870 
1. Juli 1852 
1823; regelm. beob. seit 1845
	        
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