Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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aimmt, so eng, daß die Straße die Thalsohle verlassen mußte und am Abhange auf— 
wärts stieg. Durch Sprengungen ist neuerdings aber auch hier Platz für die 
Straße geschaffen. Das Hochwasserbett des Flusses ist demnach auch meist enge 
begrenzt; nur an einzelnen Stellen weitet es sich etwas aus. An solchen Punkten 
haben sich dann meist auch Geschiebe des Flusses, die von Haselnußgröße bis zu 
Felsblöcken von Oo,8 chm Inhalt anwachsen, niedergelegt. 
Nach dem Austritte aus dem Gebirge beim Hüttenort Oker erweitert sich 
das Thal beträchtlich; da auch das Gefälle ganz erheblich abnimmt, so kommen 
die Schottermassen, die der Fluß aus dem Harze mit sich führt, hier zur Ab— 
lagerung. Das Bett liegt durchgehends in diesen Schotterablagerungen und ist 
deshalb sehr unregelmäßig begrenzt. Auch das Hochwasserbett ist ganz unregel— 
mäßig und wie das Mittelwasserbett häufigen Veränderungen durch die Ver— 
schiebung der Schottermassen ausgesetzt. Unterhalb Vienenburg nehmen die 
Ablagerungsmassen an Umfang wie auch an Größe der Geschiebe ab und hören 
etwa in der Gegend von Schladen ganz auf. Das Mittelwasserbett ist auch in 
dieser Strecke noch ganz unregelmäßig und veränderlich, während das Hoch— 
wasserbett meist schärfer ausgeprägt ist und durchschnittlich etwa 300 m Breite 
besitzt. 
Von hier ab bewegt sich der Fluß auf langen Strecken abwärts meist in 
aufgeschwemmtem Boden; Sandablagerungen sind dabei im Flußbette nur selten. 
Erst in der untersten Strecke des Unterlaufs, in der das Gelände überhaupt 
sandig ist, besteht auch das Flußbett aus Sand. Auch im ganzen Mittel- und 
Unterlaufe ist das Flußbett ganz unregelmäßig, da ein durchgreifender Ausbau 
nicht stattgefunden hat. Nur unmittelbar vor seiner Mündung ist der Flußlauf bei 
Gelegenheit der Erbauung der Schleuse für die Müden — Nienhofer Bewässerungs— 
anlage auf 1,8 kme Länge begradigt worden und hat hier eine Sohlenbreite 
oon 17 mmerhalten. 
Das Hochwasserbett wird unterhalb Schladen dadurch eingeengt, daß sich 
von links her an den Fluß flach auslaufende Geländeerhebungen heranziehen, 
während es rechts durch den Eisenbahndamm begrenzt wird. Gleich unterhalb bei 
der Eckerbachmündung setzen zwei niedrige Deiche von über 2 kKm Länge an, 
welche, auf beiden Seiten der Oker verlaufend, an einzelnen Stellen nur etwa 
10 mm von einander entfernt sind. Auch etwas weiter unterhalb bei Heiningen 
sind kleine Deichanlagen vorhanden, die sich auf etwa 1,8 Kim Länge neben dem 
linken Ufer des Flusses hinziehen. Da rechtseitig das Hochwasserbett durch den 
Eisenbahndamm der Bahnlinie Börssum— Braunschweig eingeengt wird, außerdem 
hier auch die Ilse in kurzer Entfernung parallel zur Oker läuft, so treten zu— 
weilen, namentlich bei gleichzeitigem Eintreffen der Hochwasserwellen aus Oker 
und Ilse, weit hinaufreichende Ueberschwemmungen auf. Weiter unterhalb sind 
solche Verengungen nicht mehr vorhanden; hier kann sich das Hochwasser daher 
meist in einer Breite von 200 bis 600 mm bis zur natürlichen Begrenzung aus— 
dehnen. Hindernisse bieten dem Abflusse des Hochwassers vielfach die Stau— 
anlagen der Mühlen, sowie der Schwedenwall, der nicht weit unterhalb Wolfen— 
büttel das Thal durchkreuzt. — Eine seitliche künstliche Begrenzung des Hoch— 
wasserbetts erfolgt erst wieder kurz vor der Mündung des Flusses, wo sich von
	        
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