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samer, unserer Berechnung die auf Bl. 6 des Atlas dargestellte Niederschlags—
oertheilung ohne jede Abänderung zu Grunde zu legen. Aus dieser Karte ergiebt
sich für das Niederschlagsgebiet der Oker bis Braunschweig, das 1079 qkm umfaßt,
eine mittlere jährliche Niederschlagshöhe von 790 min, wogegen dem sekundlichen
Abfluß von 8,8 ebm für die Dauer des Jahres eine Wasserschicht von 243 min
entspricht. Zum Abfluß kommen hiernach durchschnittlich 310/0 des Nieder—
schlags.
Die Angabe einer mittleren Hochwassermenge ist für einen Fluß mit so un—
gestümem Abflußvorgange, wie die Oker ihn besitzt, ziemlich bedeutungslos. Als
ganz runder Durchschnittswerth könnten nach den Beobachtungsreihen für Wolfen—
büttel und Eisenbüttel jedoch etwa 80 chm,sec oder 0,08 ebm/ qKm ange⸗
nommen werden.
Die höchste bis jetzt festgestellte Abflußmenge gehört dem 12. Juli 1898 an
und ist für Eisenbüttel auf 266 cbinsec oder 0246 cbm/qkm berechnet. Für
die nächsten beiden Tage werden 200 und 150 chm / sec angegeben, und so ist
die gesammte Wassermasse, die während des 12./14. Juli bei Braunschweig vor—
überströmte, etwa auf 50 Millionen obm zu veranschlagen. Gleich ungeberdig war
das Hochwasser im März 1881, dessen Abflußmenge am 11. bis auf 260 cbmn/ sec
anwuchs. Für den Unterlauf des Flusses giebt Prüsmann in der Denkschrift
über den Entwurf eines Rhein-Elbe-Kanals (S. 42) die größte Abflußmenge zu
300 cbm/ Sec (O,1508 cbmm/qkm) an. Bordvoll wird die unterste Flußstrecke nach
S. 292 jedoch schon bei einer Abflußmenge von etwa 67 chm/sec.