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das MW des Sommers nicht nur nach seiner Höhe a. P. niedriger als das des
Winters, sondern es nimmt auch in dem Spielraume zwischen dem zugehörigen
MNW und MIW eine verhältnißmäßig tiefere Lage ein. Denn wenn man den
Abstand MW-AINW in Prozenten der betreffenden vollen mittleren Schwankung
(MIIW—MNW) ausdrückt, so erhält man, wie die Tabelle zeigt, für den Sommer
durchweg kleinere Verhältnißzahlen als für den Winter, was hauptsächlich darauf
M WV-MNW.
c
MEBAWVAMNVWV
Winter ..
Sommer.... . .
Jahr.
Lütgen⸗
hausen
25,6
20,5
20.9
Berka Bovenden
Widhen⸗ Grasdorf Basse
stein
174 22,4 20,5 33,0 34,5
15,6 167 199,2 23,4 28,1
iao 17222 26,2 26.9
zurückzuführen ist, daß im Sommer mehr Niedrigwasserstände vorkommen als im
Winter. Flußabwärts nehmen diese Prozentzahlen an der Leine in ganz aus—
geprägter Weise zu, was damit zusammenhängt, daß der Abflußvorgang derselben
mit der Vergrößerung des Entwässerungsgebiets seine Unstetigkeiten bis zu einem
gewissen Grade abstreift; dagegen zeigt die Rhume bei Berka eine viel unruhiger
wechselnde Wasserführung als bei Lütgenhausen, und man geht wohl nicht fehl,
wenn man dies veränderte Verhalten vor Allem der Einwirkung der Oder zuschreibt.
Wie bei der Aller, so bewirkt auch bei der Leine jene Milderung der Un—
stetigkeiten des Abflußvorganges eine Verstärkung der zwischen beiden Jahres—
hälften bestehenden Wasserstandsunterschiede. Denn wenn man die Beträge, um
die das AW des Winters größer ist als das des Sommers, in Prozenten der
mittleren Jahresschwankung ausdrückt (die bei solchen Fragen immer den besten
Vergleichsmaßstab bildet), so findet man
bei Lütgenhausen Berka Bovenden Wispenstein Grasdorf Basse
den Unterschied 12.9 9,8 11,3 19.44 23,22 22,30/0.
Auch die mittleren Jahresschwankungen selbst und ebenso die äußersten be—
kannten Wasserstandsschwankungen erfahren nach S. 340 flußabwärts eine Ver—
größerung, die infolge der Verschiedenheit der Querschnittsverhältnisse aber in
etwas unregelmäßiger Weise vor sich geht. So würde die mittlere Jahres—
schwankung bei Bovenden wohl nicht so gering sein, wenn dort schon früher ein
geschlossenes Hochwasserbett hergestellt worden wäre. Andererseits erreicht sie bei
Wispenstein wohl nur dadurch einen doppelt so hohen Betrag, daß die Brücke
an der Pegelstelle das Hochwasser etwas staut. Denn bei Grasdorf wird, ob—
schon in die Zwischenstrecke die Innerste mündet, das AIW sowohl vom mittleren
wie vom höchsten Hochwasser umerd. 0,3 mm weniger überschritten als bei Wispen—
stein, wogegen die unter dem MW liegenden Schwankungsbeträge (MD W—MNW
und AW--NXNW) für beide Pegelstellen nahezu übereinstimmen. Dagegen be—
sitzen in dem tief eingeschnittenen Bette des Unterlaufs die Hochwasserwellen eine
solche Höhe, daß bei Basse das AIIWV schon vom MIIW um 2,69 m, vom IIIW
aber sogar um 4,13 mm überschritten wird. Durch diese großen Erhebungen wird