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der Wasserspiegel gleich oft liegt, während der gewöhnliche Wasserstand seiner—
seits nur wenig unter dem Mittelwasser bleibt. Im Winter sind die ent—
sprechenden Unterschiede dagegen bedeutend größer. Die Gesammtzahl der
Wasserstände, die eine bestimmte Höhe nicht überschreiten, fällt aus der gleichen
Ursache, wie die letzten Tabellen zeigen, für den Winter durchweg kleiner aus
als für den Sommer, und zwar wachsen die Unterschiede bei den Höhenstufen
zwischen dem MW des Sommers und dem des Jahres auf 40 bis 50 0/0.
5. Hochwasserverhältuisse. 6. Eisverhältnisse.
Wie schon oben erwähnt wurde, hat die Leine nicht nur ihre meisten,
sondern auch ihre bedeutendsten Hochwasser im Winter. Dies Gepräge empfängt
sie schon in ihrem oberen Gebietstheile, wenn auch die Sommerhochwasser dort
sowohl ihrer Zahl wie ihrer Höhe nach nicht ganz so weit hinter den Winter—
hochwassern zurückstehen wie weiter unterhalb. Auch an der Rhume ist die
Zahl der Sommerhochwasser bedeutend geringer als die derer des Winters.
So sind in der Zeitspanne 1861,1900 z. B. 28 Monate zu zählen, in denen
Hochwasserwellen mit einer Scheitelhöhe von mindestens 3,00 mea. P. zu Berka
oorkamen, und diese vertheilen sich folgendermaßen:
Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt.
2 6 2 9 3 1 — 3
Der Winter ist hieran also mit 23, der Sommer mit 5 Fällen betheiligt.
An Höhe stehen die Sommerhochwasser aber den anderen nicht nach; denn bei den
Sommerhochfluthen betrug der Höchststand im Mittel 3,41 mm, bei den Winter—
hochfluthen 3,33 im. Macht man eine entsprechende Zusammenstellung für Lütgen—
hausen, 1,95 in a. P., so findet man im
Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni
4 5 8 5 2 1 1,
in den übrigen Monaten aber überhaupt keine Ueberschreitung jener Höhe mehr;
die Gesammtzahl der Hochwassermonate (27) ist also ziemlich dieselbe wie für
Berka, die Zahl der dem Sommer angehörenden aber merklich kleiner. Die
bedeutenderen Sommerhochwasser der Rhume werden also meist durch Regen—
güsse im Harze hervorgerufen.
In der Leine verwischt diese Einwirkung des Harzes sich jedoch ziemlich
bald wieder. So wurde z. B. die Höhe 3,80 m a. P. zu Wispenstein, zu der
wenig mehr als 10/0 aller Wasserstände emporsteigen, in der Zeitspanne 1861, 1900
oon 52 Fluthwellen erreicht, von denen dem Sommerhalbjahre nur 3 angehören,
dem Winterhalbjahre also 49, und zwar dem
Nov. Dez. Jan. Febr. März April
3 7 9 15 11 4,
sodaß also 50,0 aller Hochwasser allein auf den Februar / März treffen. Auch
die Einwirkung der Innerste vergrößert die Zahl der Sommerhochwasser nicht.
Denn für Basse, wo die nur von 1/0 aller Wasserstände erreichte Höhengrenze
etwa auf 2,90 inm a. P. liegt, sind für 1863/1900 (ohne 1880,84) 2 Sommer-,