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hören würde. Bei ungehindertem Abflusse würde die Abflußmenge für das AINW
des Jahres die oben angegebene übertreffen, was auch durch eine von der Direktion
der städtischen Kanalisation und Wasserwerke in Hannover ausgeführte Unter—
suchung bestätigt wird, da sich nach dieser für das ANW der Jahre 1889, 1901,
das von demjenigen für 1871,1900 wohl nicht sehr abweicht, eine Abflußmenge
vonerd. 19 chin/sec (3,61/4kmn) ergiebt. Die hierbei zu Grunde liegende Wasser—
mengenlinie, die sich auf einen Pegel im Oberwasser des Schnellen Grabens bezieht,
bricht leider schon unter dem MW ab und läßt weitere Folgerungen deshalb nicht zu.
Die Sachsenhagener Aue trägt zur Wassermenge der Leine nur wenig bei.
Zwar wurden in ihr bei kleinem Wasser (— 0,76 m am Leinepegel zu Bor—
denau) 1,22 cbm, sec gemessen; doch kann diese Menge nur knapp mit ihrem
vierten Theile, also mit O,83 cbm/ Sec oder O, 830 J/ qkim in Rechnung gestellt werden,
da die Messung erfolgte, während die an der Aue belegenen Mühlen in Betrieb
waren, die, wenn das Wasser so knapp ist, den im Laufe eines Tages zufließen—
den Wasservorrath in 5 bis 6 Stunden verbrauchen.
Die an der Flußstrecke unterhalb der Mündung der Sachsenhagener Aue
vorgenommenen Messungen bestätigen in der Hauptsache die für Bordenau erlangten
Ergebnisse. So ergaben sich bei zwei Messungen unweit Basse bei den Wasser—
ständen 0,18 und 0O,19 m am dortigen Pegel, von denen ersterer grade das MW.
für 1871/ 1900 (ohne 1880,84) ist, 41,0 und 39,9 chm,/ sec, im Durchschnitte
daraus also für AWV 40,4 cbm/Sec. Eine nach der Ganguillet-Kutter'schen Formel
vorgenommene Berechnung, wobei für die Rauhigkeit der Werth — 0,025 ein—
gesetzt wurde, ergab die gleiche Wassermenge; und auch mit den Ergebnissen der
an den andern Stellen vorgenommenen Messungen, die bis zu dem Wasserstande
1,80 m a. P. Basse hinaufgehen, stimmt jene durch Rechnung erlangte Linie so
befriedigend überein, daß wir ihr folgende Hauptzahlen entnehmen möchten, wobei
die Wasserstandsangaben sich jetzt aber auf 1863/ 1900 (ohne 1880 /84) beziehen
MNW.
—- 0,77 m a. P. 13,0 chm/sec 2,1 I/qkm
Sommers.. — 0,19, 27,9 4,55
MWüdes Jahres .. O0,22 41,7 6,8
Winters .. 0,63, 5888 —2
MIIWV des Sommers .. 124, 88,8 O0,014 cbm/qkm
Ausuferungshöhen. 1,86 125,9 , 0,020
Der ungewöhnlich trockene Sommer 1901 bot Gelegenheit, die kleinste
Wassermenge der Leine genauer zu bestimmen. Da es nun grade bei geringer
Wasserführung ganz besonders wichtig ist, daß die Meßstelle sich außerhalb
des Wirkungsbereichs der ober- und unterhalb vorhandenen Wehre befindet,
so wurde für die Messungen eine Stelle unterhalb der Brücke zu Koldingen gewählt,
wo auch ein besonderer Pegel mit der Nullpunktshöhe — 55,8384 inm gesetzt wurde.
Zu den Messungen diente derselbe hydrometrische Flügel, der schon bei den Unter—
suchungen in den neunziger Jahren verwendet worden war; doch mußte die Zahl
der Messungen zunächst auf vier beschränkt bleiben, die Folgendes ergaben:
0,13 — 0,10 0,00 0,32 m a. P.
12.5 1331 16,28 30,3 cbm/sec