Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

— 354 — 
es hier von den Ländereien ängstlich durch Deiche fern halten, weil die schädlichen 
Beimengungen nicht allein den Pflanzenwuchs vernichten, sondern auch dem Vieh, 
das davon genießt, Schaden bringen. 
Erst weiter unterhalb, nach dem Hinzutritt einer Reihe von Seitengewässern, 
berliert sich bei reichlicherer Wasserführung die schädliche Wirkung des Wassers 
mehr und mehr, sodaß sich in der untersten Strecke sogar wieder Fische einfinden. 
Bei kleineren Wasserständen, wo die giftigen Stoffe sich mehr bemerkbar machen, 
reichen die schädlichen Wirkungen aber bis gegen die Mündung hin. 
2. Grundrißform. 
Von ihrer Quelle, die etwa 8 Kmäostsüdöstlich von Klausssthal in der Nähe 
der diesen Ort mit Andreasberg verbindenden Kunststraße liegt, nimmt die 
Innerste ihren Weg zunächst in südwestlicher und westlicher Richtung bis etwa 
zu der Kunststraße Klausthal —Osterode hin, wendet sich dann aber um den Fuß 
des Flamsberges nach Norden. Auf dieser obersten Strecke ist sie durch Sperr— 
dämme mehrmals zu Teichen aufgestaut, die flußabwärts an Größe zunehmen. 
Die Mehrzahl dieser Teiche, nämlich der Entensumpf, der O. und U. Nassewieser 
Teich, der Bärenbrucher Teich und der Sumpfteich geben aber ihr Wasser nur 
bei stärkerem Zufluß unmittelbar an die Innerste wieder ab, während sonst ihre 
Wassermassen in den bei Klausthal und Zellerfeld gelegenen Bergwerkbetrieben 
verwendet werden; nur der unterste und größte Teich, der Prinzenteich, der unge— 
fähr 500 000 chm faßt, dient den unmittelbar an der Innerste gelegenen Betrieben. 
Die Nordrichtung, die sie am Flamsberge angenommen hat, behält die Innerste 
auch auf ihrem weiteren Wege durch den Oberharz im Allgemeinen bei, wiewohl 
sie, den vielfachen Windungen des Thales folgend, im Einzelnen recht erhebliche 
Abweichungen von dieser Richtung aufweist. Erst kurz vor ihrem Austritt aus 
dem Harze schlägt sie, westlich von Wolfshagen, nordöstliche Richtung ein und 
erreicht in dieser den Fuß des Oberharzes bei Langelsheim, wo ihr von Osten 
her der Granebach zufließt. In dieser letzteren Strecke ist ihr Lauf im Allge— 
meinen grade und besitzt auch nur verhältnißmäßig wenig kleinere Krümmungen. 
Wie bereits in der Gebietsbeschreibung (S. 93) erwähnt, durchbricht die 
Innerste gleich unterhalb Langelsheim die Ausläufer der Bergzüge, die den Salz— 
gau im Westen abschließen, und durchfließt dann nach einander die beiden Thal— 
becken dieses Gaues. Dabei nimmt sie von Langelsheim ab im Allgemeinen 
wieder die nördliche Richtung auf, die sie, viele kleine Krümmungen beschreibend, 
bis in die Gegend von Othfresen beibehält. Von hier aus wendet sie sich in 
einem größeren Bogen bis etwa Ringelheim hin allmählich aus der Nordrichtung 
vollständig nach Westen. Innerhalb dieser Strecke, in der nur wenige und un— 
bedeutende Biegungen vorkommen, tritt insofern eine Theilung des Wasserlaufs 
ein, als sich bald unterhalb Othfresen von dem Hauptlaufe, dessen Wasserzufluß 
durch eine Schleusenanlage geregelt wird, ein Mühlenkanal abzweigt, der zum 
Betriebe einiger Mühlen in Hohenrode und Ringelheim dient und sich erst bei 
dem letzteren Orte mit dem Hauptlaufe wieder vereinigt. Bald unterhalb der 
Vereinigung, kurz vor der Einmündung der Neile, wendet sich der Fluß—⸗
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.